Förderbeginn (AAB)
Dieser Artikel behandelt die Kontrolle und die Einstellung des Förderbeginns bei den 5-Zylinder-Saugdieselmotoren AAB und AJA.
Vorgehen
Die 5-Zylinder-Saugdieselmotoren AAB und AJA besitzen eine rein mechanische Einspritzpumpe, die zur Einstellung des Förderbeginns mit der Kurbelwelle synchronisiert werden muss. Dazu muss der Pumpenkolben in OT-Stellung der Kurbelwelle durch Verdrehen der Pumpenwelle in eine definierte Position gebracht werden. Dies kann beim AAB/AJA auf 2 unterschiedliche Weisen erfolgen:
- Verdrehen des Antriebsrades der Einspritzpumpe
- Verdrehen der Einspritzpumpe nach Lösen ihrer Befestigungsschrauben an Konsole und Stütze.
Sollwerte
Es gelten die nachfolgenden, an der Messuhr abgelesenen Sollwerte für die Einstellung des Förderbeginns:
Bei einer Kontrolle des Förderbeginns sind gemäß VW jedoch die folgenden Werte tolerabel und erfordern keine Einstellung des Förderbeginns:
Kontrolle
Hinweise:
- Den Dichtring (8x11,5, N 013 807 5) für die Verschlussschraube an der Einspritzpumpe grundsätzlich ersetzen.
- Die Verschlussschraube ist mit 15 Nm anzuziehen. Bei einer Undichtigkeit darf jedoch ein Anzugsmoment von bis 25 Nm genutzt werden.
- Der Kaltstartbeschleuniger darf nicht betätigt sein, weil dadurch der Förderbeginn verändert wird.
- Zum Ablesen der Messuhr beim Verdrehen des Antriebsrades sollte das Verdrehen der Einspritzpumpe bei angehobenem Fahrzeug von unten erfolgen.
- Während der Überprüfung des Förderbeginns durch Zurückdrehen- und Vordrehen der Kurbelwelle muss die Markierung am Schwungrad/Kupplungsglocke beobachtet werden. Dazu bietet sich eine zweite Person an.
Werkzeug:
- Messuhr (0 bis 3 mm) mit Adapter für AAB/AJA
- Einsatz zum Lösen der Verschlussschraube (Sechskant, M8)
- Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 25 Nm.
Arbeitsschritte:
- Motorwanne abbauen.
- Kühler in Wartungsstellung bringen.
- Kurbelwelle auf OT stellen.
- Messuhr einsetzen.
- Verschlussschraube der Einspritzpumpe herausdrehen.
- Messuhr-Adapter an Stelle der Verschlussschraube einsetzen.
- Messuhr mit einer Vorspannung von 2 mm in den Adapter einsetzen.
- Kurbelwelle z.B. an der Zentralschraube langsam entgegen der Motordrehrichtung (= gegen den Uhrzeigersinn) drehen, bis sich der Zeiger der Messuhr nicht mehr bewegt.
- Messuhr auf "0" stellen.
- Kurbelwelle z.B. an der Zentralschraube langsam in Motordrehrichtung (= im Uhrzeigersinn) auf OT drehen.
- Förderbeginn auf der Messuhr ablesen.
Wiederherstellung:
- O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
- Dabei auf das korrekte Anzugsmoment der Verschlussschraube achten; 15 bis max. 25 Nm.
Einstellung
Hinweise:
- Es wird in diesem Abschnitt nur die Einstellung über das Verdrehen des Antriebsrades der Einspritzpumpe beschrieben.
- Beim Lösen der Mutter für das Antriebsrad der Einspritzpumpe darauf achten, dass die Nockenwelle nicht gedreht wird.
- Den Dichtring (8x11,5, N 013 807 5) für die Verschlussschraube an der Einspritzpumpe grundsätzlich ersetzen.
- Die Verschlussschraube ist mit 15 Nm anzuziehen. Bei einer Undichtigkeit darf jedoch ein Anzugsmoment von bis 25 Nm genutzt werden.
- Der Kaltstartbeschleuniger darf nicht betätigt sein, weil dadurch der Förderbeginn verändert wird.
- Zum Ablesen der Messuhr beim Verdrehen des Antriebsrades sollte das Verdrehen der Einspritzpumpe bei angehobenem Fahrzeug von unten erfolgen.
- Während der Überprüfung des Förderbeginns durch Zurückdrehen- und Vordrehen der Kurbelwelle muss die Markierung am Schwungrad/Kupplungsglocke beobachtet werden. Dazu bietet sich eine zweite Person an.
- Zur korrekten mechanischen Einstellung der Einspritzpumpe muss sich der Hochdruckkolben zunächst auf UT befinden.
- UT des Hochdruckkolbens wird durch den niedrigsten erreichbaren Wert auf der Messuhr angezeigt.
Werkzeug:
- Messuhr (0 bis 3 mm) mit Adapter für AAB/AJA
- Einsatz zum Lösen der Verschlussschraube (Sechskant, M8)
- Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 25 Nm
- Gegenhalter VW 3036 oder alternatives Werkzeug
- Schraubenschlüssel oder Nuss SW22
- Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 100 Nm
Arbeitsschritte:
- Motorwanne abbauen.
- Kühler in Wartungsstellung bringen.
- Kurbelwelle auf OT stellen.
- ESP-Zahnriemenschutz abbauen.
- ESP-Antriebsrad (Nockenwellenrad) mit Gegenhalter halten und Befestigungsschraube eine Umdrehung heraus schrauben. Das Rad ggf. mit einem Hammer vorsichtig von der Nockenwelle lockern, sodass es sich auf ihr frei drehen läßt.
- OT-Stellung der Kurbelwelle erneut prüfen.
- Messuhr einsetzen.
- Verschlussschraube der Einspritzpumpe herausdrehen.
- Messuhr-Adapter an Stelle der Verschlussschraube einsetzen.
- Messuhr mit einer Vorspannung von 2 mm in den Adapter einsetzen.
- Antriebsrad der ESP mit Gegenhalter gegen die Motordrehrichtung (= im Uhrzeigersinn) drehen, bis der Zeiger der Messuhr sich nicht mehr bewegt. Die Nockenwelle darf sich dabei nicht bewegen; ggf. an der Zentralschraube gegenhalten.
- Messuhr auf "0" stellen.
- ESP-Antriebsrad (Nockenwellenrad) mit Gegenhalter in Motordrehrichtung (= gegen den Uhrzeigersinn) drehen, bis die Messuhr die o.a. Sollwerte für den Förderbeginn anzeigt.
- Förderbeginn überprüfen:
- Antriebsrad der ESP mit Gegenhalter fixieren und mit 50 Nm voranziehen.
- Kurbelwelle über die Zentralschraube am Schwingungsdämpfer zurückdrehen, bis die Messuhr wieder "0" anzeigt. Dann die Kurbelwelle auf OT vordrehen.
- Förderbeginn ablesen. Der Wert sollte nun aufgrund des Zahnriemenschlupfes etwas vom eingestellten Wert abweichen.
- Förderbeginn mit einem Korrekturwert erneut wie oben beschrieben einstellen. Zum Berechnen des Korrekturwertes den Messwert vom Sollwert abziehen und die Differenz zum Sollwert addieren, dann mit diesem Wert einstellen.
Beispiel: Sollwert = 1,00 mm, Messwert = 0,95 mm -> Differenz = 0,05 mm -> neuer Einstellwert = 1,00 + 0,05 = 1,05 mm.
- Antriebsrad der ESP mit Gegenhalter fixieren und endgültig mit 100 Nm anziehen.
Wiederherstellung:
- O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
- Dabei auf das korrekte Anzugsmoment der Verschlussschraube achten; 15 bis max. 25 Nm.