Getriebe
Funktion
Das Getriebe (auch Fahrzeuggetriebe) übersetzt die Motordrehzahl auf die Antriebsdrehzahl. Es ist notwendig, um das relativ schmale, sinnvoll nutzbare Drehzahlband des Verbrennungsmotors allen Geschwindigkeitsbereichen zur Verfügung zu stellen.
Die im T4 genutzen Schaltgetriebe sind Wechselgetriebe, bei denen mehrere Zahnradsätze unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse erlauben. Zum Wechseln der Übersetzungen ist eine Unterbrechung des Kraftflusses erforderlich, die über die Kupplung ermöglicht wird. Im T4 wurden ausnahmslos Schaltgetriebe mit 5 Gängen und Rückwärtsgang verbaut.
Die im T4 verbauten Automatikgetriebe unterscheiden sich im Aufbau von den Schaltgetrieben dadurch, dass es sich aus einer unterschiedlichen Anzahl und Kombination von Planetengetrieben zusammensetzt. Alle Schalt- und Kupplungsvorgänge erfolgen mit Lamellenkupplungen- und Bremsen. Die kraftschlüssige Verbindung der einzelnen Planetengetriebsstufen (Planetensätze) mit den Ein- und Abgangswellen erfolgt mittels Lamellenkupplungen. Das Automatikgetriebe wechselt nach einer ab Werk vorgegebenen Logik die Gänge selbsttätig, sodass der Fahrer nicht eingreifen muss. Die Steuerung des Getriebes erfolgt elektrohydraulisch. Im T4 wurden ausnahmslos Automatikgetriebe mit 4 Gängen und Rückwärtsgang sowie einem Drehmomentwandler verbaut.
Getriebe im T4
Schaltgetriebe
Es gibt im T4 zwei verschiedene Getriebe-Grundtypen von T4-Getrieben: 02B- und 02G-Getriebe. Sie unterscheiden sich (optisch) durch den schwarzen Blechdeckel auf der linken Getriebeseite und das geschlossene Aluminiumachsrohr auf der rechten Seite beim 02B sowie dem komplett in sich geschlossenen Getriebegehäuse und dem offene Achsantrieb auf der rechten Seite beim 02G. Das 02G-Getriebe wurde erst ab 1996 verbaut, das 02B-Getriebe während der gesamten Bauzeit des T4.
Zwischen diesen Typen sind grundsaätzlich keine Teile austauschbar oder zueinander kompatibel. 2 wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Getriebetypen:
- das 02G-Getriebe kann ein höheres Drehmoment übertragen. Dem entsprechend wurde das 02B-Getriebe bei den leistungsschwächeren T4 z.B. mit den Motoren AAB, ABL, aber auch beim TDI-Motor mit 65 kW (AJT) verbaut.
- beim 02B-Getriebe sind die Getrieberäder für den 5. Gang ohne Zerlegung des Getriebes erreichbar. Der 5. Gang lässt sich daher beim 02B-Getriebe recht einfach verlängern; siehe Artikel Getriebe (Langer 5. Gang).
Für eine Übersicht der verbauten Schaltgetriebe siehe den Artikel Getriebekennbuchstabe.
Automatikgetriebe
Auch bei den Automatikgetrieben kamen ebenfalls 2 unterschiedliche Getriebetypen zum Einsatz: bis ca. 1995 der Typ 098 und ab ca. 1995 der Typ 01P.
Das Getriebe 01P stellt eine Weiterentwicklung des 098 dar, bei der neben 'Kleinigkeiten' wie der kompletten Umstellung auf vollsynthetisches Getriebeöl, Einführung des Geber G38 (Getriebedrehzahl) und der Fuzzy Logik insbesondere der Wandler mit einer Überbrückungskupplung ausgestattet wurde.
- Lastabhängige Wandlerüberbrückung ab der 1. Stufe
Abhängig vom Lastzustand (Gaspedalstellung, Geschwindigkeit) wird die Wandlerkupplung bereits in der 1. Stufe geschlossen. So ergibt sich selbts bei Berauffahrt ein Fahrverhalten wie mit einem Schaltwagen, die Motordrehzahl ist fest mit der Fahrzuggeschwindigkeit gekoppelt, durch den nicht mehr vorhandenen Wandlerschlupf ist das Fahrzug wesentlich agiler in der Beschleunigung.
- Drehzahlgeregelte Wandlerüberbrückungskupplung
Die Wandlerüberbrückungskupplung verbindet nun nicht mehr starr Wandlereingangs- und Ausgangswelle sondern arbeitet bis etwa zur halben Maximaldrehzahl des Motors mit etwa 50 Umd/min Schlupf. Somit werden Schwingungen des Motors wirkungsvoller vom Antriebsstrang ferngehalten als mit dem bisherigen Torsionsdämpfer.
- Leerlaufabkopplung
Bei Dieselmotoren wird bei Fahrzeugstillstand und betätigter Fußbremse das Getriebe in den Vorwärtsfahrstufen mit Ausnahme der Stufe 1 in den "Leerlauf" geschaltet, also der Motor vom Antriebsstrang getrennt. Dies soll ebenfalls Schwingungen vom Antriebsstang fern halten und zum Komfortgewinn beitragen. Sobald die Fußbremse gelöst oder das Gaspedal betätigt wird, wird der Kraftschluss wieder hergestellt. Da dies mit einer kurzen Verzögerung erfolgt, kann es an Steigungen u.U. zum ungewollten zurückrollen des Fahrzeugs kommen. In diesem Fall empfiehlt sich zum Anfahren die Benutzung der Handbremse wie bei einem Wagen mit Schaltgetriebe. Falls das Gaspedal nach dem Lösen der Fußbremse zu früh betätigt wird, erfolgt der Kraftschluss bei bereits hochdrehendem Motor, was zu einem heftigen Ruck mit entsprechender Belastung des gesamten Antriebsstrangs führt.
- Codierung
Das Áutomatiksteuergerät lässt sich auf 4 bekannte Modi codieren, Standard ist hierbei 00000
- 00000 - DSP
- 00007 - DSP mit schnelleren Schaltvorgängen
- 00011 - Ecomodus
- 00012 - Sportmodus
DSP: Dynamic Shifting Points ; Dynamische Schaltpunkte. Das Getriebesteuergerät berechnet aus der aktuellen Fahrweise und Gaspedalstellung die "bestmöglichen" Schaltpunkte. Es lässt sich je nach Gasfuß ein eher ökologisches oder sportliches Fahrverhalten "antrainieren".
Allradgetriebe
Die Allradgetriebe für den T4 Syncro waren ausnahmslos Schaltgetriebe und basieren baujahr- und ggf. motorabhängig auf dem 02B- oder dem 02G-Getriebe.