Getriebe (Langer 5. Gang)

Aus T4-Wiki
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Die Getriebe der leistungsschwächeren T4 sind der Motorleistung entsprechend relativ kurz übersetzt. Insbesondere nach einer Leistungssteigerung bietet es sich daher an, die Übersetzung des 5. Ganges zu 'verlängern', um so eine höhere Endgeschwindigkeit zu erhalten oder zumindest die Motordrehzahl bei vergleichbarer Geschwindigkeit zu reduzieren.

Bei den Getrieben des Typs 02B, die ab 1991 verbaut wurden (siehe auch Getriebekennbuchstabe), ist dieses Verlängern vergleichsweise problemlos machbar, weil der 5. Gang ohne Ausbau und ohne (umfangreiches) Zerlegen des Getriebes gewechselt werden kann.

Die Informationen und Bilder wurden dankenswerterweise von Harry Wochelen zur Verfügung gestellt; siehe Weblinks.


Umrüstung

Übersicht

Nachfolgend sind die Arbeiten an einem ausgebauten Getriebe mit dem Kennbuchstaben CHS beschrieben. Diese Beschreibung ist aber auf die anderen 02B-Getriebe übertragbar.

Der 5. Gang 'versteckt' sich direkt hinter dem Deckel des Getriebegehäuses auf der linken Fahrzeugseite. Das letzte Bild zeigt die Einzelteile, die man nach der Demontage haben sollte; nicht abgebildet sind 2 Federringe, die hier noch im Synchronring/-körper befestigt sind.

Übersicht Gehäusedeckel
Innenleben unter dem Gehäusedeckel
Teile-Übersicht

Übersetzungen

Die Originalübersetzung des 5. Gang beim CHS-Getriebe ist 0,755. Sie kann durch den Einsatz anderer Zahnradpaarungen in beide Richtungen geändert werden. In der Tabelle sind die von VW festgelegten Zahnradpaarungen aufgeführt. Andere sollten möglich sein.

Übersetzung Festrad Schaltrad
0,775 = 34/45 02A 311 361 Q 02A 311 158 E
0,837 = 36/43 02A 311 361 L 02A 311 158 H
0,838 = 31/37 02A 311 361 P 02A 311 158 S
0,769 = 30/39 02A 311 361 N 02A 311 158 L
0,743 = 29/39 02A 311 361 AD 02A 311 158 AE
0,700 = 28/40 02A 311 361 AM 02A 311 158 AF


Die Preise für eine Festrad-Schaltrad-Kombination liegen in der Größenordnung von 200 Euro.


Anleitung

Hinweise:

  • Die Befestigungsschraube für den Synchronkörper lässt sich nur lösen/festziehen, wenn das Getriebe blockiert ist.
    Bei eingebautem Getriebe kann man lauf Schlumpf71 folgendermaßen vorgehen: auf der Beifahrerseite an der Riemenscheibe für die Keilriemen an der Kurbelwelle gegengehalten. Ratschennuss (SW27) mit dem Knebel dort aufstecken und langsam drehen, bis der Knebel anliegt und sich somit nicht mehr drehen kann. Dann kann man die Schraube an der Getriebewelle rausdrehen.
    Alternativ und bei ausgebautem Getriebe muss man zum Blockieren des Getriebes 2 Gänge gleichzeitig einlegen, was gemäß Multifanfare aber nur funktioniert, wenn die Schaltgabel des 5. Gangs noch nicht montiert ist. Vorgehensweise: Einen Gang (am besten den 2.) legt man über den Schalthebel (oder die normale Betätigung am Getriebe) ein, und als zweiten drückt man das Schaltrad. Damit sind zwei verschiedene Gänge gleichzeitig eingelegt und das Getriebe blockiert sich selbst.


Werkzeug:

  • Diverse Torx- und Sechskant-Schraubenschlüssel bzw. -Einsätze
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsätze bis 80 Nm
  • Abzieher mit schmalen Armen; z.B. Fa. KUKKO Typ 20-10/1-90, Typ 20-S, Typ 20-SP.


Arbeitsschritte:

  1. Getriebeöl ablassen.
  2. Gehäusedeckel abnehmen. Dazu 5 Sechskantschrauben SW11 (10 Nm) herausdrehen.
    Gehäusedeckel abschrauben
    .
  3. Schaltgabel abbauen. Dazu 2 Innensechskant- bzw. -Vielzahnschrauben M8 (25 Nm) herausdrehen und komplette Schaltgabel nach links entnehmen.
    Schaltgabel abschrauben
    .
  4. 2 Schrauben Innentorx M10 (T55 oder T60 bzw. bei neuen Schrauben ev. 14er Vielzahn, 80 Nm) herausschrauben und mit Tellerfedern entnehmen.
    Schrauben mit Tellerfeder abschrauben
    .
  5. Synchronkörper mit Schiebemuffe und Festrad 5. Gang (mit Abzieher) abnehmen.
    Einzelteile von den Wellen abziehen
    .
    Freigelegte Wellen
    .
  6. Räder tauschen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf die korrekten Anzugsmomente achten; siehe Arbeitsschritte.


Weblinks