Blinklicht

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Funktion

Das Blinklicht (amtliche Bezeichnung: Fahrtrichtungsanzeiger, umgangssprachlich: Blinker) dient dazu, anderen Verkehrsteilnehmern anzuzeigen, dass man die Fahrtrichtung ändern möchte. Dabei gelten in Deutschland die folgenden Regelungen für die Nutzung:

  • Beim Anfahren und beim Abbiegen ist der Blinker rechtzeitig und deutlich (mindestens dreimaliges Aufleuchten) zu betätigen.
  • Der Fahrstreifenwechsel (auf mehrspurigen Straßen wie Autobahnen) muss ebenfalls durch ein mindestens zweimaliges Aufleuchten des entsprechenden Blinkers angekündigt werden.
  • Am Kreisverkehr darf (und muss) nach der StVO in Deutschland nur beim Ausfahren geblinkt werden.

Es gelten die folgenden technischen Vorschriften (z.B. gemäß StVZO §54):

  • Die Blinker müssen gelbes Licht haben.
  • Beim Einschalten müssen die Blinker in Deutschland auf der jeweiligen Seite phasengleich mit einer Frequenz von 1,5 Hz ± 0,5 Hz (= 90 Impulse ± 30 Impulse pro Minute) blinken.
  • Sind die Blinkleuchten nicht direkt vom Fahrer zu sehen, muss in dessen Blickfeld (z. B. im Armaturenbrett) – in gleicher Frequenz, gleich- oder gegenphasig, eine grüne Kontrollleuchte aufleuchten und/oder die Funktion des Blinkers auf eine andere, unmissverständliche Weise angezeigt werden (z.B. akustisch).
  • Beim Ziehen von Anhängern muss eine zusätzliche Kontrollfunktion auch für die Blinker des Anhängers vorhanden sein. Dies kann eine zusätzliche Kontrollleuchte sein oder eine Elektronik, die bei Ausfall einer Leuchte die Blinkfrequenz erhöht.

Zusätzlich zur normalen Anzeige der Fahrtrichtungsänderung wird der Blinker auch als Warneinrichtung verwendet und wird dann als Warnblinker bezeichnet. In diesem Fall blinken alle Blinker gleichzeitig. Sie dienen in erster Linie bei Stillstand des Fahrzeuges zur Absicherung bei Verkehrsunfällen.


Das nachfolgend dargestellte, grundlegende Funktionsprinzip ist bei allen T4 baujahrunabhängig gleich.

Vereinfachte Darstellung der Funktion

Die an Masse liegenden Blinkleuchten werden nach Betätigung des Binkerschalters von einem Blinkrelais mit o.a. Frequenz getaktet mit Zündungsplus (Kl.15) verbunden. Das Relais wird von einer im Relais integrierten Elektronik angesteuert.

Bei der Elektronik handelt es sich um einen astabilen Multivibrator, dessen frequenzbestimmender Lade- oder Entladestrom über die Blinkleuchten fließt. Dadurch erfolgt eine indirekte Überwachung der Blinkleuchten. Fällt eine aus, so wird der Strom beeinflusst und somit auch die davon abgeleiteten Ladezeiten - das Blinken wird in seinem Tastverhältnis deutlich erkennbar unsymmetrisch, die Blinkfrequenz verdoppelt sich in etwa. Dem entsprechend muss das Blinkrelais an die Anzahl der vorhandenen Blinkleuchten angepasst werden; z.B. bei T4 mit AHK oder Dachblinkleuchten.

Bei Betätigung des Warnlichtschalters wird die Spannungsversorgung der Blinkleuchten auf Dauerplus (Kl.30) umgeschaltet und gleichzeitig werden alle vorhandenen Blinkleuchten vom Blinkrelais getaktet mit Spannung versorgt. In diesem Fall ist sind die Blinkleuchten seit 06/1996 nicht mehr über eine Sicherung abgesichert!

Ein Komfortblinker ("1x tippen, 3x blinken") war im T4 ab Werk nicht verfügbar. Mittlerweile gibt es aber eine Vielzahl von Nachrüstmöglichkeiten, die auch im T4 verbaubar sind. Ein Beispiel dafür ist der Nachrüstsatz für Komfortblinker von VW mit der Teilenummer 000 998 229 für ca. 35 Euro.


Einbauort

Die Blink-/Warnblinkanlage besteht bei allen T4 aus den folgenden Komponenten:

Bei T4 bis MJ1998 sind Blinkrelais und Warnlichtschalter voneinander getrennt verbaut: das Blinkrelais in der Relaisplatte der Zentralelektrik (Steckplatz 6) und der Warnlichtschalter entweder oberhalb des Lenkrades (bis 1996) oder im Armaturenbrett (ab 1996).
Seit MJ1999 sind Blinkrelais und Warnlichtschalter zu einer Einheit zusammengefasst im Armaturenbrett verbaut. Eine Ausnahme bilden lediglich T4 mit Dachblinkleuchten und Anhängerkupplung; bei diesen ist das Blinkrelais auch in die Relaisplatte gesteckt. Die Teilenummer für einen Warnblinkschalter mit Relais vom T4-Multivan mit Anhängerkupplung Bj. 2003 ist:6NO 953 235C 302


Schaltbild und Anschluss

Die nachfolgenden Schaltpläne zeigen das Zusammenwirken der Komponenten.

Schaltbild ab MJ1991
Schaltbild ab MJ1996
Schaltbild ab MJ1999


Ausbau

Warnlichtschalter und Blinkrelais

Bei T4 bis MJ1998 muss zum Ausbau lediglich die Abdeckung der Zentralelektrik abgenommen und dann das Relais gezogen werden. Bei T4 ab MJ1999 kann das Relais nicht ohne Zerlegen des Warnlichtschalters ausgebaut werden. Muss man auch nicht, weil der Warnlichtschalter preislich in der Größenordnung eines Relais liegt (ca. 15 Euro).

Hinweise:

  • Bei Arbeiten an der Elektrik grundsätzlich die Batterie abklemmen.
  • Der Warnlichtschalter mit Relais lässt sich sowohl von der Tachoseite als auch von der Ausströmerseite ausbauen. Einfacher scheint die Methode über den Ausströmer zu sein, die nachfolgend beschrieben wird.
  • Der Schalter ist von hinten gesteckt und wird von 2 Verriegelungslaschen gehalten. Diese müssen zum Ausbau Richtung Schalter gedrückt werden.
    Verriegelungslaschen


Werkzeug:

  • keines


Arbeitsschritte:

  1. Mittenausströmer ausbauen.
  2. Stecker vom Warnlichtschalter abziehen.
  3. Warnlichschalter durch Betätigen der beiden Verriegelungslaschen entriegeln.
    Schalter entriegeln
  4. Schalter nach hinten entnehmen.
    Schalter entnehmen


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.

Blinkleuchten vorne

Kurzer Vorderwagen

Hinweise:


Werkzeug:

  • Mittelgroßer Schraubenzieher


Arbeitsschritte:

  • Verriegelungslasche mit Schraubendreher zur Seite drücken.
    Blinker entriegeln
  • Blinkleuchte nach vorne vom Scheinwerfergehäuse abziehen.
  • Steckverbindung abziehen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.

Langer Vorderwagen

Hinweise:

  • Vor Arbeiten an der elektrischen Anlage sollte grundsätzlich die Batterie abgeklemmt werden (Masseverbindung)
  • Beim langen Vorderwagen sind die Blinker von vorne aufgeschoben und von innen mit einem Drahtfederbügel fixiert.


Werkzeug:

  • Keines erforderlich.


Arbeitsschritte:

  • Drahtfederbügel an der Innenseite der Blinkleuchte aushängen.
    Drahtfederbügel
  • Blinkleuchte nach vorne vom Scheinwerfergehäuse abziehen.
  • Steckverbindung abziehen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Dabei auf korrekten Sitz der Laschen am Blinker achten.


Blinkleuchten hinten

Birnenwechsel

Hinweise:

  • Bei einer T4-Pritsche muss die Streuscheibe von außen abgeschraubt werden, um an die Glühbirnen zu kommen.
  • Sämtliche Glühbirnen der hinteren Leuchteinheit sind in einen gemeinsamen Lampenträger gesteckt und durch Drehung gesichert. Der Lampenträger ist von innen zugängig.
    Übersicht Lampenträger rechts (links spiegelverkehrt)
  • Den Glaskolben der Glühbirne nach Möglichkeit nicht direkt mit den Fingern berühren.


Werkzeug:

  • keines erforderlich


Arbeitsschritte:

  1. Klappen/Verkleidung abnehmen, um Zugang zum Lampenträger zu haben. Bei T4 mit Verdampfer hinten zusätzlich den Wasserablaufschlauch vom Verdampfer abziehen und zur Seite legen.
    Ablaufschlauch
  2. In die Öffnung greifen, die Verriegelungszungen des Lampenträgers zusammendrücken und den Lampenträger herausnehmen.
    Verriegelungszungen am Lampenträger
  3. Glühbirne in den Träger drücken, nach links drehen und herausnehmen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.


Lampengehäuse

Hinweise:

  • Das Lampengehäuse (mit Streuscheibe) ist mir 3 Muttern befestigt und zusätzlich mit Haltelaschen eingeclist. An ihm befinden sich 3 Gewindestangen, auf die von innen Sechskant-Bundmuttern M5 geschraubt werden.
    Aufnahme für das Lampengehaeuse


Werkzeug:

  • Schraubenschlüssel/Sechskant-Einsatz SW8


Arbeitsschritte:

  1. Lampenträger herausnehmen; siehe oben.
  2. 3 Bundmuttern herausschrauben (gelb), Haltelaschen (grün) entriegeln und Gehäuse nach außen drücken und abnehmen.
    Befestigung des Lampengehäuses


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.