Zuheizer (Fehlersuche)
Allgemeine Informationen
Erster Schritt bei der Fehlersuche sollte grundsätzlich das Auslesen des Fehlerspeichers sein.
Da es sich beim Zuheizer jedoch um ein recht komplexes Gerät handelt, ist die Fehlersuche trotz Auslesen des Fehlerspeichers alles andere als trivial. Dazu gibt es einfach zuviele Fehlermöglichkeiten und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Bauteilen. Zudem sind die Fehlermeldungen nicht immer ausreichend aussagekräftig und verlässlich. Grund dafür ist, dass das Steuergerät in der Regel nur vorher festgelegte Extremwerte (z.B. Kurzschluss oder Unterbrechung), aber nicht leicht abweichende Werte erkennen kann. So kann z.B. trotz Fehlen eines Eintrages 'Glühkerze defekt' nicht davon ausgegangen werden, dass die Glühkerze in Ordnung ist.
Gerade auch Verschmutzungen und Ablagerungen können zu Werteabweichungen und damit Fehlermeldungen führen, obwohl das als fehlerhaft gemeldete Bauteil selbst intakt ist. Und Verschmutzungen, z.B. der Brennkammer, bleiben auf Dauer nicht aus; insbesondere nicht, wenn der Zuheizer immer nur kurze Zeit (Kurzstreckenbetrieb) oder sogar mit Bio-Diesel betrieben wird.
Neben dem Auslesen des Fehlerspeichers ist für die Fehlersuche eine genaue Beobachtung des Zuheizer-Startvorganges erforderlich. Denn je nach Ablauf lassen sich ev. schon dabei Fehler eingrenzen. Siehe Zuheizer.
Vor dem Starten des Zuheizers ist sicherzustellen, dass die Einschaltbedingungen erfüllt sind, wozu auch die Überprüfung der beiden Sicherungen für den Zuheizer gehört. Sollte die Außentemperatur über 5°C betragen, so muss der Außentemperaturschalter überbrückt werden.
Des weiteren sollte man bei dieser Fehlersuche nicht ungeduldig werden, weil der Zuheizerstart einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
Fehlerspeicher auslesen
Anschluss des Auslesegerätes
Das Auslesen des Fehlerspeichers über die Eigendiagnose des Fahrzeuges ist nicht möglich, weil der Zuheizer nicht mit der K-Leitung des Diagnosesystems verbunden ist. Ein Verbinden der Diagnoseleitung des Zuheizers wäre, da vorhanden, zwar möglich, würde aber nur zu einer Störung des bordeigenen Diagnosesystems führen.
Vielmehr muss ein sogenanntes Eberspächer-JE-Diagnosegerät oder eine geeignete Moduluhr von Eberspächer (z.B. 22 1000 30 34 00) an den Zuheizer angeschlossen werden. Der Anschluss erfolgt über ein Adapterkabel durch Einschleifen in den Zuheizer-Kabelbaum an der 8-fach-Steckverbindung T8 in der Nähe des Heizgerätes. Alternativ kann eine eigens von VW dafür vorgesehene 6-fach-Steckverbindung T6 in der Nähe des linken Scheinwerfers im Batteriekasten genutzt werden, an der alle für die Zuheizer-Eigendiagnose erforderlichen Kabel anliegen.
Steckverbindung T8
Grundsätzlich muss an die Diagnoseuhr nur Spannung, also Dauerplus (Kl.30) und Masse (Kl.31), sowie das Diagnosesignal angeschlossen werden. Die nachfolgende Zeichnung (Quellenangabe) zeigt das Prinzip bei Nutzung der Steckverbindung T8. Die Verkabelung ist in der rechten Zeichnung beschrieben.
Für dieses Adapterkabel werden folgende VW-Teile benötigt:
Teilenummer | Bezeichnung | Preis (2009) |
3A0 973 734 | Flachkontaktgehäuse | ca. 5,30 Euro |
3A0 973 834 | Flachsteckergehäuse | ca. 2,80 Euro |
000 979 133 | Einzelleitung (4x benötigt) | ca. 1,55 Euro |
000 979 129 | Einzelleitung (4x benötigt) | ca. 1,55 Euro |
Steckverbindung T6
Die nachfolgende Zeichnung (Quellenangabe) zeigt das Prinzip bei Nutzung der Steckverbindung T6. Die Verkabelung ist in der rechten Zeichnung beschrieben. Da durch das Anstecken des Adapterkabels die Verbindung zum Thermoschalter F38 unterbrochen wird, müssen die Kontakte 3 und 4 des Stecker kurzgeschlossen werden. Ansonsten kann der Zuheizer nicht starten.
Für dieses Adapterkabel werden folgende VW-Teile benötigt:
Teilenummer | Bezeichnung | Preis (2009) |
3A0 973 713 | Flachkontaktgehäuse | ca. 5,30 Euro |
000 979 131 | Einzelleitung (2x benötigt) | ca.1,55 Euro |
Aufgerüsteter Zuheizer
Ist der Zuheizer bereits zur Standheizung aufgerüstet und ist ein Diagnoseuhr vorhanden, genügt es, das Diagnosesignal an T8 oder T6 abzugreifen und zur Diagnoseuhr zu führen.
Auslesen mit der Moduluhr
Ist der Zuheizer nicht bereits mit einer Diagnoseuhr zu einer Standheizung aufgerüstet, muss die Uhr zunächst über den Adapter mit dem Zuheizer verbunden werden. Danach muss der Zuheizer gestartet werden. Dazu kann man die erforderlichen Signale (Thermoschalter und Lichtmaschine) entweder direkt auf den Zuheizer geben oder diesen per Motorstart einschalten. Bei Letzterem muss der Thermoschalter F38 überbrückt werden, wenn die Außentemperatur über ca. 5°C liegt. Ist er aufgerüstet, muss er über die Diagnoseuhr eingeschaltet werden.
Das Steuergerät kann insgesamt 5 Fehler abspeichern. Der zuletzt erkannte Fehler wird im Speicherplatz F1 gespeichert und als aktueller Fehler AF angezeigt. Zum Auslesen geht man wie folgt vor:
- Zuheizer einschalten.
- Taste 1 drücken, gedrückt halten und dann innerhalb von 2 Sekunden Taste 2 drücken.
Im Display erscheint nun der aktuelle Fehler mit einem AF gefolgt von der Fehlernummer. Gleichzeitig blinkt das Heizsymbol.Ist kein Fehler gespeichert, erscheint folgendes Display: - Taste 5 ggf. mehrfach betätigen, um alle Fehler der Reihe nach abzurufen.
Betriebsperre und Fehlerspeicher mit der Moduluhr löschen
- Zündung einschalten.
- Taste 3 betätigen.
- Taste 1 drücken, gedrückt halten und dann innerhalb von 2 Sekunden Taste 2 drücken.
Im Display erscheint nun der aktuelle Fehler; bei einer Sperre entweder F15 oder F50. - Zündung ausschalten.
- Tasten 1 und 2 gleichzeitig drücken, dabei die Zündung einschalten und nachfolgende Anzeige abwarten, bei der die Schrift blinkt, nicht aber das Heizsymbol:
- Zuheizer aus und wieder einschalten.
Fehlercodes
Nach Vorliegen der Einschaltbedingungen des Zuheizers lassen sich nun die Fehlercodes auslesen. Diese sind 3-stellig:
Fehlernummer |
Beschreibung |
010 | Überspannung - Abschalten Überspannung (> 15 V) liegt min. 20 Sekunden ohne Unterbrechung am Steuergerät an |
011 | Unterspannung - Abschalten Unterspannung (< 10 V) liegt min. 20 Sekunden ohne Unterbrechung am Steuergerät an |
012 | Überhitzung Temperatur am Überhitzungsfühler >125°C. |
014 | Mögliche Überhitzung Differenz der Temperaturwerte von Überhitzungsfühler und Temperaturfühler > 25°C. |
015 | Betriebssperre Steuergerät ist verriegelt, weil die zulässige Anzahl von Überhitzungen überschritten ist. |
017 | Überhitzung - Not-Aus Temperatur am Überhitzungsfühler >130°C. |
020 | Glühstift - Unterbrechung |
021 | Glühstiftausgang - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss |
030 | Drehzahl des Verbrennungsluftgebläses außerhalb des zulässigen Bereiches |
031 | Verbrennungsluftgebläse - Unterbrechung |
032 | Verbrennungsluftgebläse - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss |
047 | Dosierpumpe - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss |
048 | Dosierpumpe - Unterbrechung |
050 | Betriebssperre wegen zu vieler erfolgloser Startversuche 10 Startversuche und zusätzlich für jeden Startversuch eine Startwiederholung |
051 | Zeitüberschreitung - Kaltblasen Beim Start meldet der Flammfühler länger als 240 s eine Temperatur > 70°C. |
052 | Sicherheitszeit-Überschreitung |
054 | Flammenabbruch aus Regelstufe GROSS |
056 | Flammenabbruch aus Regelstufe KLEIN |
060 | Temperaturfühler - Unterbrechung |
061 | Temperaturfühler - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss |
064 | Flammfühler - Unterbrechung |
065 | Flammfühler - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss |
071 | Überhitzungsfühler - Unterbrechung |
072 | Überhitzungsfühler - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss |
090 | Steuergerät defekt (interne Störung/Reset), event. verursacht durch externe Störspannung |
092 | Steuergerät defekt (ROM-Fehler), event. verursacht durch externe Störspannung |
093 | Steuergerät defekt (RAM-Fehler), event. verursacht durch externe Störspannung |
097 | interne Steuergerätefehler die nicht 90, 92 oder 93 entsprechen |
Analyse des Betriebsverhaltens
Zuheizer startet nicht
Das erste Lebenszeichen des Zuheizers sollte vom Verbrennungsluftgebläse kommen, das kurz nach dem Start anläuft. Bleibt das aus, dann wurde der Start vom Zuheizer-Steuergerät unmittelbar unterbunden. Dafür kann es die nachfolgenden Gründe geben.
- Zuheizer-Sicherung S23
VW hat in älteren T4 eine sehr knapp bemessene 10A-Sicherung genutzt, die leicht auslösen kann. Bei neueren T4 findet sich eine 20A-Sicherung. Da die Verkabelung ausreichend dimensioniert ist, kann man eine kräftigere Sicherung (15A oder 20A) einsetzen. - Thermoschalter F38
Wenn die Aussentemperatur unter 5°C beträgt und der Thermoschalter F38 nicht überbrückt wurde, ist eine Prüfung bzw. Überbrückung des Schalters sinnvoll, um einen Defekt eben dieses Schalters auszuschliessen. - Betriebsspannung
Es erfolgt eine Unter- oder Überspannungsabschaltung. Dies kann man durch eine Spannungsmessung an der 8-fach-Steckverbindung T8 in der Nähe des Steuergerätes prüfen. Eine Messung zwischen dem roten und dem braunen Kabel sollte während der Startphase eine Spannung deutlich über 10 V ergeben.
Auf keinem Fall sollte man die Spannung an der Batterie messen, weil dann Spannungsabfälle oder Fremdspannungen auf der Leitung zum Zuheizer-Steuergerät ev. nicht erkannt werden. - Dosierpumpe
Das Steuergerät erkennt eine Störung der Dosierpumpe V54. Dem entsprechend sollte man zunächst die Verkabelung prüfen, den elektrischen Widerstand der Pumpe (Sollwert ca. 20 Ohm) messen und ggf. einen Funktionstest durchführen. Zum Funktionstest trennt man die 2 Kabelanschlüsse der Pumpe und verbindet einen fest mit Plus während man den anderen abwechselnd an Masse hält und die Masseverbindung trennt. Sie sollte vernehmbar 'klackern'. Achtung: Dabei wird Kraftstoff gefördert. Durch einen längeren Funktionstest überflutet man die Brennkammer des Zuheizers.
Am Eingang der Pumpe befindet sich ein Topfsieb, das verstopfen kann, wenn sich Dreck im Tank befindet. - Glühkerze
Die Glühkerze oder deren Verkabelung wird als defekt erkannt. Wird der Fehler durch Auslesen des Fehlerspeichers bestätigt, kann man nach Ausbau bzw. Öffnen des Zuheizers Verkabelung und Glühkerze optisch und elektrisch prüfen; siehe auch Artikel Zuheizer (Glühstiftwechsel).
Für eine elektrische Prüfung trennt man die Steckverbindung im Zuheizer und legt an das weisse und braune Kabel eine Spannung von 8 +/- 0,1 Volt an und misst nach ca. 20 Sekunden den Strom durch die Glühkerze. Dieser sollte zwischen 7 und 9,5 A liegen. Der Widerstandswert der Glühkerze beträgt ca. 0,9 Ohm. Zwar ist eine rudimentäre Prüfung (glüht oder glüht nicht) auch mit einer anderen Spannung ab ca. 5 V möglich. Zu hohe Spannungen (über 8 Volt) schaden jedoch gemäß Hersteller der Glühkerze und verkürzen dessen Lebensdauer erheblich.
Sieht die Glühkerze so wie auf dem Bild aus, dann wird es Zeit für eine neue. Eine weitere Fehlerquelle, insbesondere bei Diesel-Heizgeräten, im Zusammenhang mit der Glühkerze ist das im Bild gezeigte Kerzen- oder Flammschutzsieb. Wenn es verdreckt ist, kann die erforderliche Zündtemperatur nicht mehr erreicht werden. Das Kerzensieb ist in die Öffnung für die Glühkerze eingesetzt. Es kann ev. ohne weitere Demontage des Zuheizers mit einem Widerhaken (z.B. Häkelnadel) heraus gezogen werden. Das gereinigte bzw. neue Sieb wird dann einfach in die Öffnung gesteckt. Eine Reinigung kann durch Ausglühen über einer Feuerzeugflamme erfolgen, wobei die Rückstände verbrennen. - Verbrennungsluftgebläse
Ist dieses blockiert oder in einer anderer Art und Weise gestört (z.B. Verkabelung) erfolgt ebenfalls kein Start. Hier helfen nach Bestätigung des Fehlers durch Auslesen des Fehlerspeichers nur Ausbau und Zerlegen des Zuheizers weiter.
Ist optisch und mechanisch keine Störung erkennbar, kann man eine Widerstandsmessung des Motors durchführen, die weiteren Aufschluss geben kann. Dazu die Steckverbindung im Zuheizer auftrennen und den Widerstand zwischen dem brauen und schwarzen Kabel messen. Beträgt der Widerstand weniger als 2 KOhm, dann besteht sehr wahrscheinlich ein Masseschluss und der Motor muss getauscht werden. Liegt der Widerstandswert über 2 KOhm kann die Drehzahl geprüft werden, um den Motor oder das Steuergerät als Fehlerquelle zu identifizieren. Dazu legt man an die o.a. Kabel eine maximalen Spannung von 8,2 Volt an, bringt eine Markierung am Wellenende an und misst dort die Drehzahl berührungslos. Liegt sie über 10.000 U/min, dann liegt ein Fehler des Steuergerätes vor. Bei Drehzahlen unter 10.000 U/min ist der Gebläsemotor defekt.
Sollwerte: 8000 +/- 800 U/min (Volllastbetrieb) und 4500 +/- 800 U/min (Teillastbetrieb) - Temperaturgeberbr/>Wird einer der Geber (Temperatur-, Überhitzungs- oder Flammfühler) beim Selbsttest als defekt (Unterbrechung, Überlast, Kurzschluss oder Masseschluss) erkannt, sollte ein Start auch nicht möglich sein.
Da es sich bei den Fühlern um temperaturabhängige Widerstände handelt, ist eine Überprüfung durch eine Widerstandsmessung möglich. Für diese Überprüfung muss die Steckverbindung im Heizgerät aufgetrennt werden. - Betriebssperre
Nach zu vielen erfolglosen Startversuchen oder zu vielen Überhitzungen (jeweils 10) wird das Steuergerät verriegelt. Es kann durch Löschen des Fehlerspeichers wieder entriegelt werden. - Steuergerät
Kann keiner der o.a. Punkte als Fehlerquelle identifiziert werden, dann wird wahrscheinlich ein Fehler des Steuergerätes vorliegen. Dies gilt insbesondere, wenn auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun habende Fehlermeldungen auftreten (typisch Drehzahl des Verbrennungsluftgebläses und Flammfühler).
Ein häufiges Problem bei älteren Zuheizern sind in das vergossene Steuergerät eindringende Feuchtigkeit und in der Folge Korrosion oder sogar Kurzschlüsse. - Starke Rauchentwicklung
Ein defektes Steuergerät kann die Ursache für häufige Fehlstarts sein. In dem Fall wird die Glühkerze mit zu geringer Spannung versorgt, so dass die erforderliche Temperatur zur Zündung des Kraftstoffs nicht erreicht wird. Da bei jedem Startversuch auch Kraftstoff gefördert wird, bis die Störabschaltung erfolgt, sammelt sich, bedingt durch die senkrechte Einbaulage des Heizgeräts, eine nicht geringe Menge unverbrannter Kraftstoff in der Brennkammer. Zuheizer der frühen Generation (bis ca. 1999, erkennbar an den Kreuzschlitzschrauben am Steuergerät) konnten noch beliebig viele Fehlstarts machen, ohne das es zu einer Betriebssperre kam. Sollte es nach mehreren Fehlversuchen dann zufällig doch zu einer erfolgreichen Zündung kommen, verdampft der bisher angesammelte Kraftstoff unter gewaltiger Rauchentwicklung. Das alles sieht recht spektakulär aus, offene Flammen oder gar eine Explosion braucht man allerdings nicht befürchten. Wenn der unverbrannte Kraftstoff verdampft ist (das kann schon mal 15 Minuten dauern), lässt die Rauchentwicklung allmählich nach. Um die Sache kurzfristig zu beenden, genügt es, die Sicherung vom Heizgerät zu ziehen.
Zuheizer schaltet nach kurzer Laufeit wieder aus
Innerhalb von ca. 2 Minuten nach Start des Zuheizers muss der Flammfühler eine stabile Verbrennung erkennen. Geschieht dies nicht, schaltet er wieder ab und versucht einen weiteren Start. Fand bereits eine Verbrennung statt, schaltet das Steuergerät zunächst auf Kaltblasen, bis die Temperatur in der Brennkammer unter 70°C liegt; der Startvorgang kann dann längere Zeit in Anspruch nehmen.
Wichtig ist im Fehlerfall eine Prüfung, ob bereits warme Luft aus dem Auspuff kommt. Ist das der Fall, so deutet alles auf eine schlechte Verbrennung hin.
- Glühkerze
Obwohl die Glühkerze vom Steuergerät nicht als defekt erkannt wurde und dem entsprechend kein Eintrag im Fehlerspeicher des Zuheizers abgelegt ist, kann sie so 'verbraucht' sein, dass sie die Verbrennung nicht vernünftig in Gang setzen kann. Da dann die Temperatur in der Brennkammer nicht den erforderlichen Wert erreicht, erfolgt eine Abschaltung. Dies ist häufig mit übermässiger Rauchentwicklung verbunden.
-> Glühkerze prüfen (siehe oben) und ggf. wechseln; siehe Artikel Zuheizer (Glühstiftwechsel). - Betriebsspannung
In der Glühphase zieht der Zuheizer einen Strom von ca. 10 A. Dies kann bei Problemen mit der Lichtmaschine und/oder der Starterbatterie sowie bei Verkabelungsproblemen zu einem Spannungseinbruch am Zuheizer-Steuergerät und in der Folge zu einer Unterspannungsabschaltung führen.
-> Prüfen durch Spannungsmessung und ggf. Reparatur der fehlerhaften Komponente(n). - Brennstoffversorgung
Aufgrund eines Defektes oder einer falschen Einstellung der Dosierpumpe (Fördermenge, Einbaulage) oder eines Problems mit den Brennstoffleitungen (Verstopfung, Leck) wird zuviel oder zuwenig Brennstoff in die Brennkammer gefördert. Nicht selten ist dies mit übermässiger Rauchentwicklung verbunden.
Die Dosierpumpe muss in einem Winkel zwischen 15 und 90 Grad von der Horizontalen eingebaut sein.
Eine Prüfung der Fördermenge sollte so wie bei anderen Eberspächer-Heizgeräten (z.B. D4WS) möglich sein:- Brennstoffleitung vom Zuheizer abziehen und in ein Messbehälter einleiten. Zum Entlüften und Befüllen der Brennstoffleitung den Zuheizer einschalten und, wenn nach ca. 40 Sekunden Brennstoff gleichmäßig gefördert wird, wieder ausschalten; Messbehälter entleeren.
- Messbehälter in Höhe der Glühkerze halten, Zuheizer wieder einschalten. Nach ca. 40 Sekunden sollte die Brennstoffförderung einsetzen und nach weiteren 90 Sekunden automatisch abgeschaltet werden.
- Sollwert für die Brennstoffmenge: 6,8 bis 7,8 ccm in 90 Sekunden.
- Luft-/Abgasführung
Ist die Verbrennungsluftführung oder die Abgasführung nicht intakt (mechanische Verformung, Dreck), steht nicht genug Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung. Folge ist ein Startabbruch. Nicht selten ist dies mit übermässiger Rauchentwicklung verbunden.
-> Luftführungen prüfen und ggf. reparieren bzw. von Verschmutzungen befreien; beim Auspuff kann ein vorsichtiges Abklopfen mit einem Hammer helfen. - Brennkammer
Auch bei einer verdreckten/versoteten Brennkammer ist eine saubere Verbrennung nicht möglich. Gründe hierfür können (zu) häufiger Kurzstreckenbetrieb oder das Tanken von Biodiesel sein. Abhilfe schafft eine Prüfung und Reinigung der Brennkammer. Möglicherweise lässt sich das Problem auch schon durch einen längeren Zuheizerbetreib beseitigen, wenn man ihn denn zum Laufen bekommt. Damit er nicht abschaltet, weil die Kühlwassertemperatur zu stark ansteigt, sollte man die Heizung voll aufdrehen, das oder die Gebläse auf volle Leistung stellen und den Motor nicht stark belasten. - Wärmetauscher
Dreck oder Ablagerungen im Wärmetauscher behindern die Wasserzirkulation durch den Zuheizer. Das Wasser im Wärmetauscher erwärmt sich dann sehr schnell über den Abschaltwert (125°C am Überhitzungsfühler) oder es wird eine zu große Temperaturdifferenz zwischen Temperatur-- und Überhitzungsfühler festgestellt.
-> Wärmetauscher prüfen, reinigen und ggf. tauschen. - Temperaturgeber
Einer der Geber meldet wegen eines Defektes oder Verschmutzung einen zu niedrigen oder zu hohen Wert, der aber noch nicht zu einer Erfassung als Kurzschluss oder Unterbrechung führt.
-> Geber prüfen (siehe oben) und ggf. ersetzen. - Steuergerät
Ist leider nicht auszuschliessen.
Zuheizer schaltet nach längerer Laufzeit ab
Schaltet der Zuheizer ab, obwohl der Motor gemäß Kühlmitteltemperaturanzeige die entsprechende Temperatur noch nicht erreicht hat (und diese in Ordnung ist), kann dies die nachfolgenden zusätzlichen Gründe haben.
- Kühlmittelkreislauf
Störungen des Kühlmittelkreislaufes (Blockierung oder Einschränkung durch Verschmutzung, geringe Leistung der Wasserpumpe, Luft im Kühlsystem etc.) können die Wasserzirkulation durch den Zuheizer einschränken und zu einer Überhitzungsabschaltung führen.
-> Kontrolle und ggf. Entlüften oder Reparieren des Kühlsystems. - Sonstiges
Das Steuergerät oder eine elektrische Komponente hat einen (Bauteile-)Fehler, der erst bei höheren Temperaturen auftritt.
Starke Rauchentwicklung ohne Abschaltung des Zuheizers
Wird der Zuheizer häufig nur kurze Zeit betrieben (Kurzstreckenbetrieb), ist eine starke Rauchentwicklung beim Start und in den ersten Minuten eher normal.
Eine länger anhaltende starke Rauchentwicklung ist dagegen ein Hinweis auf eine nicht einwandfreie Verbrennung und/oder eine Störung der Verbrennungsluft- oder Abgasführung.
Wahrscheinliche Ursachen sind eine schlecht eingestellte Dosierpumpe, Einschränkungen der Luftführungen durch Dreck, Verformung etc. oder eine durch eine defekte Dichtung verursachte Undichtigkeit der Brennkammer oder Abgasanlage. Eine weitere Ursache könnte der Zuheizerbetrieb mit Bio-Diesel oder PÖL sein.