Geber G80 (Nadelhub)
Funktion
Der Nadelhubgeber G80, der auch als Nadelbewegungsfühler (NBF) bezeichnet wird, erfasst den tatsächlichen Einspritzzeitpunkt (Zeitpunkt der Öffnung der Einspritzdüse) und signalisiert diesen dem Motorsteuergerät (MSG). Aus der Zeitdifferenz zwischen dem Signal des Nadelhubgebers und dem des Gebers G28 für Drehzahl und OT wird dann die Abweichung vom Einspritzkennfeld errechnet; der Einspritzbeginn wird last- und drehzahlabhängig nachgeregelt.
Es handelt sich um einen induktiven Geber, bei dem ein durch einen temperaturunabhängigen Konstantstrom erzeugtes Magnetfeld durch die Bewegung der Düsennadel gestört wird. Diese Magnetfeldstörung induziert eine Signalspannung, aus deren Form (Spannungsspitze) das Öffnen der Einspritzdüse (ESD) ermittelt werden kann.
Der Geber für Nadelhub ist nur bei Dieselmotoren mit MSG verbaut.
Einbauort
Beim T4 ist der Geber grundsätzlich in die Einspritzdüse des 5. Zylinders integriert. Eine Ausnahme bildet der 5-Zylindermotor AJT, bei dem der Geber in der ESD für den 4. Zylinder integriert ist. Seine Steckverbindung (kleiner Pfeil) ist in einer kleinen Steckerleiste unten am Motor eingehängt.
Bei eingebautem Motor ist die Steckverbindung nur von unten sinnvoll erreichbar.
Ausbau
Siehe Artikel Einspritzdüse.
Teilenummern
Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher ESD mit NHG werden an dieser Stelle keine Teilenummern aufgeführt. Die Preise für eine komplette ESD bewegen sich im Bereich von 250 Euro (Austausch) bis 450 Euro.
Schaltbild und Anschluss
Beide Kontakte des Gebers sind an das MSG angeschlossen. Er besitzt eine Abschirmung, die mit Masse des Leitungsstrangs ESP verbunden ist; bis MJ1999 wird diese auf Motormasse weitergeführt.
Eigendiagnose, Prüfung und Störungen
Eigendiagnose
Der Geber ist über das Motorsteuergerät diagnosefähig.
Fehlernummer
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Beschreibung
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17653 | Kurzschluss nach Masse |
17654 | Unplausibles Signal |
17655 | Unterbrechung/Kurzschluss nach Plus |
Prüfung
Neben der o.a. Eigendiagnose ist eine elektrische Prüfung möglich.
Dazu wird der elektrische Widerstand zwischen den beiden Pins gemessen. Dieser muss zwischen 80 und 100 Ohm (ACV, AHY) bzw. 95 und 115 Ohm (AJT) liegen.
Störungen
Typische Auswirkungen einer Störung:
- Blinken der Vorglühkontrolllampe (Anzeige eines Fehlers)
- reduzierte Leistung
- rauher Motorlauf
- schlechte Abgaswerte
Typische Ursachen einer Störung:
- Geber defekt
- Verkabelung defekt (Kurzschluss, Unterbrechung)
- Einspritzleitung zur Geber-Einspritzdüse defekt
- Luft in der Kraftstoffleitung
- Kraftstoffmangel