Instrumentenbeleuchtung

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Funktion

Alle T4 besitzen eine eigene Klemme Kl.58b für die Beleuchtung der Instrumente, Schalter, Radio und andere Einbauten. Diese Instrumentenbeleuchtung funktioniert unabhängig von der Innenbeleuchtung. Sie wird über den Lichtschalter ein- und ausgeschaltet und dann am Regler E20 (Beleuchtung Schalter und Instrumente) im bzw. direkt am Lichtschalter eingestellt.

Die Spannung für die Instrumentenbeleuchtung wird immer am Lichtschalter-Ausgang Kl.58 (Begrenzungs-, Kennzeichen-, Schlußleuchten) abgegriffen. Sie steht also immer dann zur Verfügung, wenn sich der Lichtschalter nicht in der Stellung AUS befindet. Bei T4 mit Tagfahrlicht ab Werk ist sie auch bei ausgeschaltetem Lichtschalter verfügbar, wenn die Zündung eingeschaltet ist.

T4 bis MJ1995

Bei T4 bis Modelljahr (MJ) 1995 erfolgt die Einstellung der Helligkeit der Instrumentenbeleuchtung über ein einfaches Potentiometer, an das die Verbraucher angeschlossen sind:

Reglerelektrik/-mechanik bis MJ1995



T4 ab MJ1996

Seit MJ1996 wird zur Einstellung eine Elektronik genutzt, die aus Kl.58 eine pulsweitenmodulierte Spannung (PWM) auf Bordnetzniveau 'erzeugt'. Wesentlicher Grund für die Umstellung dürfte die zunehmende Nutzung von LEDs im Fahrzeug gewesen sein, die sich per PWM wesentlich besser dimmen lassen. Zusätzlich werden durch die PWM die elektrischen Verluste durch die Regelung der Beleuchtung um Größenordnungen reduziert.

Die PWM-Elektronik besteht aus einer Standardbeschaltung des U6083B von Telefunken/Temic (jetzt wohl Atmel), der speziell für diesen Zweck (aber nicht ausschließlich für VW) entwickelt wurde. Nachfolgend ein Bild der im Lichtschalter untergebrachten Platine. Der vom o.a. IC angesteuerte MOSFET ist wahrscheinlich wegen eines Kurzschlusses in der Kl.58b-Leitung 'abgeraucht'. Es ist ab Werk wohl ein Logic Level N-Kanal-MOSFET vom Typ RFP15N05L verbaut, der für eine Ansteuerung mit einer 5V-Gatespannung optimiert ist. Dieser MOSFET ist für ca. 15 Ampere bei einem RDSon 0,14 Ohm ausgelegt. Dank an prisma01 für die Info.
Falls dieser nicht mehr verfügbar ist, bietet sich gemäß Axel aus KLM der ST Microelectronics-FET STP16NF06L an.

Reglerplatine ab 1996


Die nachfolgenden Bilder zeigen die Signalform der Kl.58b bei verschiedenen Einstellungen bei T4 ab MJ1996:

Signalform bei 20%
Signalform bei 50%
Signalform bei 80%
Signalform bei 100%

Die Pulsweite ist im Bereich 20 bis 100% einstellbar. Die Frequenz beträgt ca. 72 Hz, die Amplitude entspricht in etwa der Bordspannung.
Die Abrundung der positiven Flanke kurz vor dem Maximum ist gewollt und wird durch das ansteuernde IC verursacht.

Einbauort

Der Regler E20 für die Instrumentenbeleuchtung ist Bestandteil des Lichtschalters und ist dem entsprechend nicht als Ersatzteil erhältlich.

Einsteller für Instrumentenbeleuchtung bis MJ95
Einsteller für Instrumentenbeleuchtung ab MJ96


Ausbau

Siehe Lichtschalter.

Teilenummern

Siehe Lichtschalter. Der Regler E20 für die Instrumentenbeleuchtung ist nicht als Ersatzteil erhältlich.

Schaltbild und Anschluss

Bis MJ1995 besitzt die Innenbeleuchtung eine eigene Sicherung S3. Kl.58 für den Regler wird an der Zentralelektrik (ZE) abgenommen, über die 10A-Sicherung S3 vom Mehrfachstecker R (Pin 3) zum Regler geführt und von dort als Kl.58b wieder zurück zur ZE geführt. Dort steht sie für die diversen Verbraucher zur Verfügung.

Schaltbild bis MJ1995


Mit der Einführung der PWM-Elektronik zum MJ1996 entfiel die Sicherung, obwohl die Elektronik nur eingeschränkt kurzschlussfest ist. Kl.58 für den Regler wird direkt im Lichtschalter abgenommen und von der integrierten Elektronik als Kl.58b über die Zentralelektrik und einen Leitungsverteiler den diversen Verbraucher zur Verfügung gestellt.

Schaltbild mit NSW und LWR ab MJ1999


Eigendiagnose, Prüfung und Störungen

Eigendiagnose

Die Instrumentenbeleuchtung ist nicht diagnosefähig.

Prüfung

Die Prüfung erfolgt durch Beobachten der Funktion.

Störungen

Typische Störungen sind bis MJ1995 Aussetzer der Beleuchtung bei Betätigung des Reglers (wegen eines verschliessenen Potentiometers) sowie der Komplettausfall durch Kurzschluss in Folge eines inkorrekten Anschlusses von Verbrauchern oder Verkabelungsproblemen; ein Klassiker ist der Bruch des Kabelbaums zur Tür.

Typische Auswirkungen einer Störung:

  • Ausfall der Instrumentenbeleuchtung
  • Störungen bei der Regelung der Beleuchtung.


Typische Ursachen einer Störung:

  • Verschleiß oder Defekt des Reglers E20
  • Kurzschluss durch falschen Anschluss oder Verkabelungsproblemen


Nutzung

Die Spannung kann grundsätzlich an jedem beleuchteten Schalter, Regler, etc. im T4 abgegriffen werden. Bei T4 ab MJ1996 bietet sich jedoch der Leitungsverteiler für Kl.58b an.

Zwar ist die Elektronik wegen der Pulsweitenmodulation mit angesteuertem Leistungs-MOSFET grundsätzlich auch mit größeren Verbrauchern belastbar. Aufgrund der Verkabelung mit geringen Kabelquerschnitten (meist 0,5qmm) verbietet sich dies aber.