Dämpfungswanne
Funktion
Die Dämpfungswanne, die auch Motorwanne oder Schallschutzwanne genannt wird, dient dem Schutz des Motorraums vor zu viel Schmutz sowie der Geräuschdämpfung.
Sie ist grundsätzlich bei allen T4 verbaut. Die Ausstattung der Wanne ist jedoch modellabhängig. So besitzen wohl nur die T4 mit höherwertiger Ausstattung (Multivan, Caravelle) eine in die Dämpfungswanne eingearbeitete zusätzliche Dämpfung.
Passend zu den diversen Motor-/Getriebe-Kombinationen gibt es unterschiedliche Dämpfungswannen.
Ab-/Anbau
In der Folge ist der Ausbau am Beispiel eines 2001er Multivan mit 75 kW-TDI und Schaltgetriebe beschrieben.
Hinweise:
- Die Dämpfungswanne wird von 2 Sechskantbundmuttern (M6), 4 bis 6 Kombisechskantschrauben (M8x20), 1 Verriegelungshaken vorne und 2 Haltern hinten gehalten.
- Die Muttern befinden sich direkt hinter den Haken und dienen der Befestigung der Wanne an 2 Gummimetall-Lagern.
- Offensichtlich (T4-Forum) sind nicht bei allen T4 alle 6 Kombisechskantschrauben vorhanden. So fehlten auch bei meinem 2001er MV die beiden vorderen auf der Verriegelungsseite.
- In der Regel muss der T4 vorne etwas angehoben werden, damit die Wanne abgenommen werden kann; ca. 5 cm sollten aber genügen, wofür durchaus auch Auffahrkeile genutzt werden können.
Werkzeug:
- Schraubenschlüssel oder Nuss SW 10
- Schraubenschlüssel oder Nuss SW 13
- Drehmomentschlüssel mit Einsätzen SW 10 und SW 13 für Anzugsmomente 9 und 19 Nm
Arbeitsschritte:
- 2 Sechskantmuttern (M6, 9Nm) lösen.
- 6 Kombisechskantschrauben (M8x20, 19Nm) lösen.
- Verriegelungshaken vorne entriegeln.
- Wanne vorne herunter schwenken und an den hintern Haltern aushängen.
Wiederherstellung:
- O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
- Auf die korrekten Anzugsmomente der Schrauben und Muttern achten.
Verwendung von Gewindestehbolzen als Arbeitserleichterung
Es bietet sich an, statt der Sechskantschrauben M8 Gewindebolzen einzusetzen. Dies erleichtert das Montieren der Wanne deutlich. Auch die recht empfindlichen Gewinde der Befestigungspunkte werden geschont. Es empfiehlt sich Gewindebolzen mit Innensechskant (Madenschrauben) zu verwenden da die Bolzen dann nicht eingeklebt werden müssen. Ein Kontern der Bolzen mittels zusätzlicher Flachmuttern (siehe Bild) hat sich als nicht praktikabel erwiesen. Die so 'tiefergelegte' Dämpfungswanne kann weitgehend frei schwingen und belohnt dies mit sehr starker Geräuschentwicklung.
Temporäre Sofortmaßnahme bei leichtem Ölverlust / Ölpumpendichtung
Insbesondere die materialbedingte Schwäche der Ölpumpendichtung der 5-Zylinder-Dieselmotoren der älteren Baujahre bedingt mit zunehmender Laufleistung einen leichten Ölverlust.
Folgerichtig verliert der Motor nach einem gewissen Zeitraum auch Öl an die Umwelt. Da der Wechsel dieser Dichtung dem Montageumfang eines kompletten Zahnriemenwechsels nahezu gleichkommt, ist es wünschenswert den Reparaturzeitpunkt der defekten Dichtung zusammen im Verbund mit dem Zahnriemenwechsel zu terminieren.
Der Ölverlust in der Menge ist eher marginal, der Umweltschaden erheblich massiver. An jedem Standort "markiert" der Motor seinen Platz.
Mit einfachen Mitteln kann die Dämpfungswanne entsprechend modifiziert werden, so daß die Verlustölmenge aufgefangen und quasi temporär zwischengelagert werden kann.
Materialbedarf
- Silikon, preiswerteste Variante
Dämpfungswanne modifizieren
Prinzipiell wird in der Dämpfungswanne der betroffene Bereich mittels eines "Silikondammes" zum Auffangbehälter modifiziert.
Wie auf den Bildern erkennbar, wird eine dicke Silikonraupe entlang der Aussparungskante aufgebracht und das V-Profil abgedichtet.
Dadurch entsteht eine Ölauffangwanne in der Wanne. Das Motoröl wird zurückgehalten. I.d.R. genügt es, wenn in einem Intervall von 5000-7000km Laufleistung die angesammelte Ölmenge entsorgt wird.
Damit wäre die Dämpfungswanne einmal, max. zweimal zwischen den regulären Ölwechselintervallen zu demontieren. Diese Technik hat sich über eine Laufleistung von 40.000km (bis zum nächsten Zahnriemenwechsel) bestens bewährt.