Zuheizer (Fehlersuche)

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Brennkammer mit Ablagerungen

Allgemeine Informationen

Erster Schritt bei der Fehlersuche sollte grundsätzlich das Auslesen des Fehlerspeichers sein.
Da es sich beim Zuheizer jedoch um ein recht komplexes Gerät handelt, ist die Fehlersuche trotz Auslesen des Fehlerspeichers alles andere als trivial. Dazu gibt es einfach zuviele Fehlermöglichkeiten und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Bauteilen. Zudem sind die Fehlermeldungen nicht immer ausreichend aussagekräftig und verlässlich. Grund dafür ist, dass das Steuergerät in der Regel nur vorher festgelegte Extremwerte (z.B. Kurzschluss oder Unterbrechung), aber nicht leicht abweichende Werte erkennen kann. So kann z.B. trotz Fehlen eines Eintrages 'Glühkerze defekt' nicht davon ausgegangen werden, dass die Glühkerze in Ordnung ist.
Gerade auch Verschmutzungen und Ablagerungen können zu Werteabweichungen und damit Fehlermeldungen führen, obwohl das als fehlerhaft gemeldete Bauteil selbst intakt ist. Und Verschmutzungen, z.B. der Brennkammer, bleiben auf Dauer nicht aus; insbesondere nicht, wenn der Zuheizer immer nur kurze Zeit (Kurzstreckenbetrieb) oder sogar mit Bio-Diesel betrieben wird.

Neben dem Auslesen des Fehlerspeichers ist für die Fehlersuche eine genaue Beobachtung des Zuheizer-Startvorganges erforderlich. Denn je nach Ablauf lassen sich ev. schon dabei Fehler eingrenzen. Siehe Zuheizer.
Vor dem Starten des Zuheizers ist sicherzustellen, dass die Einschaltbedingungen erfüllt sind, wozu auch die Überprüfung der beiden Sicherungen für den Zuheizer gehört. Sollte die Außentemperatur über 5°C betragen, so muss der Außentemperaturschalter überbrückt werden.
Des weiteren sollte man bei dieser Fehlersuche nicht ungeduldig werden, weil der Zuheizerstart einige Zeit in Anspruch nehmen kann.


Fehlerspeicher auslesen

Anschluss des Auslesegerätes

Das Auslesen des Fehlerspeichers über die Eigendiagnose des Fahrzeuges ist nicht möglich, weil der Zuheizer nicht mit der K-Leitung des Diagnosesystems verbunden ist. Ein Verbinden der Diagnoseleitung des Zuheizers wäre, da vorhanden, zwar möglich, würde aber nur zu einer Störung des bordeigenen Diagnosesystems führen.
Vielmehr muss ein sogenanntes Eberspächer-JE-Diagnosegerät oder eine geeignete Moduluhr von Eberspächer (z.B. 22 1000 30 34 00) an den Zuheizer angeschlossen werden. Der Anschluss erfolgt über ein Adapterkabel durch Einschleifen in den Zuheizer-Kabelbaum an der 8-fach-Steckverbindung T8 in der Nähe des Heizgerätes. Alternativ kann eine eigens von VW dafür vorgesehene 6-fach-Steckverbindung T6 in der Nähe des linken Scheinwerfers im Batteriekasten genutzt werden, an der alle für die Zuheizer-Eigendiagnose erforderlichen Kabel anliegen.

Stecker T8 bei einem 2001er ACV
Stecker T6 bei einem 1998er ACV

Steckverbindung T8

Grundsätzlich muss an die Diagnoseuhr nur Spannung, also Dauerplus (Kl.30) und Masse (Kl.31), sowie das Diagnosesignal angeschlossen werden. Die nachfolgende Zeichnung (Quellenangabe) zeigt das Prinzip bei Nutzung der Steckverbindung T8. Die Verkabelung ist in der rechten Zeichnung beschrieben.

Nutzung des Adapterkabels für Steckverbindung T8 (Quellenangabe)
Beschaltung des Adapterkabels für Steckverbindung T8

Für dieses Adapterkabel werden folgende VW-Teile benötigt:

Teilenummer Bezeichnung Preis (2009)
3A0 973 734 Flachkontaktgehäuse ca. 5,30 Euro
3A0 973 834 Flachsteckergehäuse ca. 2,80 Euro
000 979 133 Einzelleitung (4x benötigt) ca. 1,55 Euro
000 979 129 Einzelleitung (4x benötigt) ca. 1,55 Euro


Steckverbindung T6

Die nachfolgende Zeichnung (Quellenangabe) zeigt das Prinzip bei Nutzung der Steckverbindung T6. Die Verkabelung ist in der rechten Zeichnung beschrieben. Da durch das Anstecken des Adapterkabels die Verbindung zum Thermoschalter F38 unterbrochen wird, müssen die Kontakte 3 und 4 des Stecker kurzgeschlossen werden. Ansonsten kann der Zuheizer nicht starten.

Nutzung des Adapterkabels für Steckverbindung T6 (Quellenangabe)
Beschaltung des Adapterkabels für T6
(Hinweis: Masse ist Kl.31 und nicht wie im Bild Kl.30)

Für dieses Adapterkabel werden folgende VW-Teile benötigt:

Teilenummer Bezeichnung Preis (2009)
3A0 973 713 Flachkontaktgehäuse ca. 5,30 Euro
000 979 131 Einzelleitung (2x benötigt) ca.1,55 Euro


Aufgerüsteter Zuheizer

Ist der Zuheizer bereits zur Standheizung aufgerüstet und ist ein Diagnoseuhr vorhanden, genügt es, das Diagnosesignal an T8 oder T6 abzugreifen und zur Diagnoseuhr zu führen.


Auslesen mit der Moduluhr

Ist der Zuheizer nicht bereits mit einer Diagnoseuhr zu einer Standheizung aufgerüstet, muss die Uhr zunächst über den Adapter mit dem Zuheizer verbunden werden. Danach muss der Zuheizer gestartet werden. Dazu kann man die erforderlichen Signale (Thermoschalter und Lichtmaschine) entweder direkt auf den Zuheizer geben oder diesen per Motorstart einschalten. Bei Letzterem muss der Thermoschalter F38 überbrückt werden, wenn die Außentemperatur über ca. 5°C liegt. Ist er aufgerüstet, muss er über die Diagnoseuhr eingeschaltet werden.

Das Steuergerät kann insgesamt 5 Fehler abspeichern. Der zuletzt erkannte Fehler wird im Speicherplatz F1 gespeichert und als aktueller Fehler AF angezeigt. Zum Auslesen geht man wie folgt vor:

Tastenbenennung für Diagnose
  • Zuheizer einschalten.
  • Taste 1 drücken, gedrückt halten und dann innerhalb von 2 Sekunden Taste 2 drücken.
    Im Display erscheint nun der aktuelle Fehler mit einem AF gefolgt von der Fehlernummer. Gleichzeitig blinkt das Heizsymbol.
    Display mit aktuellem Fehler
    Ist kein Fehler gespeichert, erscheint folgendes Display:
    Display ohne Fehlereintrag
  • Taste 5 ggf. mehrfach betätigen, um alle Fehler der Reihe nach abzurufen.

Betriebsperre und Fehlerspeicher mit der Moduluhr löschen

  • Zündung einschalten.
  • Taste 3 betätigen.
  • Taste 1 drücken, gedrückt halten und dann innerhalb von 2 Sekunden Taste 2 drücken.
    Im Display erscheint nun der aktuelle Fehler; bei einer Sperre entweder F15 oder F50.
  • Zündung ausschalten.
  • Tasten 1 und 2 gleichzeitig drücken, dabei die Zündung einschalten und nachfolgende Anzeige abwarten, bei der die Schrift blinkt, nicht aber das Heizsymbol:
    Display bei Entsperrung
  • Zuheizer aus und wieder einschalten.


Fehlercodes

Nach Vorliegen der Einschaltbedingungen des Zuheizers lassen sich nun die Fehlercodes auslesen. Diese sind 3-stellig:

Fehlernummer
Beschreibung
010 Überspannung - Abschalten
Überspannung (> 15 V) liegt min. 20 Sekunden ohne Unterbrechung am Steuergerät an
011 Unterspannung - Abschalten
Unterspannung (< 10 V) liegt min. 20 Sekunden ohne Unterbrechung am Steuergerät an
012 Überhitzung
Temperatur am Überhitzungsfühler >125°C.
014 Mögliche Überhitzung
Differenz der Temperaturwerte von Überhitzungsfühler und Temperaturfühler > 25°C.
015 Betriebssperre
Steuergerät ist verriegelt, weil die zulässige Anzahl von Überhitzungen überschritten ist.
017 Überhitzung - Not-Aus
Temperatur am Überhitzungsfühler >130°C.
020 Glühstift - Unterbrechung
021 Glühstiftausgang - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss
030 Drehzahl des Verbrennungsluftgebläses außerhalb des zulässigen Bereiches
031 Verbrennungsluftgebläse - Unterbrechung
032 Verbrennungsluftgebläse - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss
047 Dosierpumpe - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss
048 Dosierpumpe - Unterbrechung
050 Betriebssperre wegen zu vieler erfolgloser Startversuche
10 Startversuche und zusätzlich für jeden Startversuch eine Startwiederholung
051 Zeitüberschreitung - Kaltblasen
Beim Start meldet der Flammfühler länger als 240 s eine Temperatur > 70°C.
052 Sicherheitszeit-Überschreitung
054 Flammenabbruch aus Regelstufe GROSS
056 Flammenabbruch aus Regelstufe KLEIN
060 Temperaturfühler - Unterbrechung
061 Temperaturfühler - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss
064 Flammfühler - Unterbrechung
065 Flammfühler - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss
071 Überhitzungsfühler - Unterbrechung
072 Überhitzungsfühler - Kurzschluss, Überlast oder Masseschluss
090 Steuergerät defekt (interne Störung/Reset), event. verursacht durch externe Störspannung
092 Steuergerät defekt (ROM-Fehler), event. verursacht durch externe Störspannung
093 Steuergerät defekt (RAM-Fehler), event. verursacht durch externe Störspannung
097 interne Steuergerätefehler die nicht 90, 92 oder 93 entsprechen


Analyse des Betriebsverhaltens

Zuheizer startet nicht

Das erste Lebenszeichen des Zuheizers sollte vom Verbrennungsluftgebläse kommen, das kurz nach dem Start anläuft. Bleibt das aus, dann wurde der Start vom Zuheizer-Steuergerät unmittelbar unterbunden. Dafür kann es die nachfolgenden Gründe geben.

  1. Zuheizer-Sicherung S23
    VW hat in älteren T4 eine sehr knapp bemessene 10A-Sicherung genutzt, die leicht auslösen kann. Bei neueren T4 findet sich eine 20A-Sicherung. Da die Verkabelung ausreichend dimensioniert ist, kann man eine kräftigere Sicherung (15A oder 20A) einsetzen.
  2. Thermoschalter F38
    Wenn die Aussentemperatur unter 5°C beträgt und der Thermoschalter F38 nicht überbrückt wurde, ist eine Prüfung bzw. Überbrückung des Schalters sinnvoll, um einen Defekt eben dieses Schalters auszuschliessen.
  3. Betriebsspannung
    Es erfolgt eine Unter- oder Überspannungsabschaltung. Dies kann man durch eine Spannungsmessung an der 8-fach-Steckverbindung T8 in der Nähe des Steuergerätes prüfen. Eine Messung zwischen dem roten und dem braunen Kabel sollte während der Startphase eine Spannung deutlich über 10 V ergeben.
    Auf keinem Fall sollte man die Spannung an der Batterie messen, weil dann Spannungsabfälle oder Fremdspannungen auf der Leitung zum Zuheizer-Steuergerät ev. nicht erkannt werden.
  4. Dosierpumpe
    Das Steuergerät erkennt eine Störung der Dosierpumpe V54. Dem entsprechend sollte man zunächst die Verkabelung prüfen, den elektrischen Widerstand der Pumpe (Sollwert ca. 20 Ohm) messen und ggf. einen Funktionstest durchführen. Zum Funktionstest trennt man die 2 Kabelanschlüsse der Pumpe und verbindet einen fest mit Plus während man den anderen abwechselnd an Masse hält und die Masseverbindung trennt. Sie sollte vernehmbar 'klackern'. Achtung: Dabei wird Kraftstoff gefördert. Durch einen längeren Funktionstest überflutet man die Brennkammer des Zuheizers.
    Am Eingang der Pumpe befindet sich ein Topfsieb, das verstopfen kann, wenn sich Dreck im Tank befindet.
  5. Glühkerze
    Die Glühkerze oder deren Verkabelung wird als defekt erkannt. Wird der Fehler durch Auslesen des Fehlerspeichers bestätigt, kann man nach Ausbau bzw. Öffnen des Zuheizers Verkabelung und Glühkerze optisch und elektrisch prüfen; siehe auch Artikel Zuheizer (Glühstiftwechsel).
    Für eine elektrische Prüfung trennt man die Steckverbindung im Zuheizer und legt an das weisse und braune Kabel eine Spannung von 8 +/- 0,1 Volt an und misst nach ca. 20 Sekunden den Strom durch die Glühkerze. Dieser sollte zwischen 7 und 9,5 A liegen. Der Widerstandswert der Glühkerze beträgt ca. 0,9 Ohm. Zwar ist eine rudimentäre Prüfung (glüht oder glüht nicht) auch mit einer anderen Spannung ab ca. 5 V möglich. Zu hohe Spannungen (über 8 Volt) schaden jedoch gemäß Hersteller der Glühkerze und verkürzen dessen Lebensdauer erheblich.
    Sieht die Glühkerze so wie auf dem Bild aus, dann wird es Zeit für eine neue.
    Verbrannte Glühlerze
    Eine weitere Fehlerquelle, insbesondere bei Diesel-Heizgeräten, im Zusammenhang mit der Glühkerze ist das im Bild gezeigte Kerzen- oder Flammschutzsieb. Wenn es verdreckt ist, kann die erforderliche Zündtemperatur nicht mehr erreicht werden. Das Kerzensieb ist in die Öffnung für die Glühkerze eingesetzt. Es kann ev. ohne weitere Demontage des Zuheizers mit einem Widerhaken (z.B. Häkelnadel) heraus gezogen werden. Das gereinigte bzw. neue Sieb wird dann einfach in die Öffnung gesteckt. Eine Reinigung kann durch Ausglühen über einer Feuerzeugflamme erfolgen, wobei die Rückstände verbrennen.
    Übersicht Kerzensieb
  6. Verbrennungsluftgebläse
    Ist dieses blockiert oder in einer anderer Art und Weise gestört (z.B. Verkabelung) erfolgt ebenfalls kein Start. Hier helfen nach Bestätigung des Fehlers durch Auslesen des Fehlerspeichers nur Ausbau und Zerlegen des Zuheizers weiter.
    Ist optisch und mechanisch keine Störung erkennbar, kann man eine Widerstandsmessung des Motors durchführen, die weiteren Aufschluss geben kann. Dazu die Steckverbindung im Zuheizer auftrennen und den Widerstand zwischen dem brauen und schwarzen Kabel messen. Beträgt der Widerstand weniger als 2 KOhm, dann besteht sehr wahrscheinlich ein Masseschluss und der Motor muss getauscht werden. Liegt der Widerstandswert über 2 KOhm kann die Drehzahl geprüft werden, um den Motor oder das Steuergerät als Fehlerquelle zu identifizieren. Dazu legt man an die o.a. Kabel eine maximalen Spannung von 8,2 Volt an, bringt eine Markierung am Wellenende an und misst dort die Drehzahl berührungslos. Liegt sie über 10.000 U/min, dann liegt ein Fehler des Steuergerätes vor. Bei Drehzahlen unter 10.000 U/min ist der Gebläsemotor defekt.
    Sollwerte: 8000 +/- 800 U/min (Volllastbetrieb) und 4500 +/- 800 U/min (Teillastbetrieb)
  7. Temperaturgeberbr/>Wird einer der Geber (Temperatur-, Überhitzungs- oder Flammfühler) beim Selbsttest als defekt (Unterbrechung, Überlast, Kurzschluss oder Masseschluss) erkannt, sollte ein Start auch nicht möglich sein.
    Da es sich bei den Fühlern um temperaturabhängige Widerstände handelt, ist eine Überprüfung durch eine Widerstandsmessung möglich. Für diese Überprüfung muss die Steckverbindung im Heizgerät aufgetrennt werden.
  8. Betriebssperre
    Nach zu vielen erfolglosen Startversuchen oder zu vielen Überhitzungen (jeweils 10) wird das Steuergerät verriegelt. Es kann durch Löschen des Fehlerspeichers wieder entriegelt werden.
  9. Steuergerät
    Kann keiner der o.a. Punkte als Fehlerquelle identifiziert werden, dann wird wahrscheinlich ein Fehler des Steuergerätes vorliegen. Dies gilt insbesondere, wenn auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun habende Fehlermeldungen auftreten (typisch Drehzahl des Verbrennungsluftgebläses und Flammfühler).
    Ein häufiges Problem bei älteren Zuheizern sind in das vergossene Steuergerät eindringende Feuchtigkeit und in der Folge Korrosion oder sogar Kurzschlüsse.
  10. Starke Rauchentwicklung
    Ein defektes Steuergerät kann die Ursache für häufige Fehlstarts sein. In dem Fall wird die Glühkerze mit zu geringer Spannung versorgt, so dass die erforderliche Temperatur zur Zündung des Kraftstoffs nicht erreicht wird. Da bei jedem Startversuch auch Kraftstoff gefördert wird, bis die Störabschaltung erfolgt, sammelt sich, bedingt durch die senkrechte Einbaulage des Heizgeräts, eine nicht geringe Menge unverbrannter Kraftstoff in der Brennkammer. Zuheizer der frühen Generation (bis ca. 1999, erkennbar an den Kreuzschlitzschrauben am Steuergerät) konnten noch beliebig viele Fehlstarts machen, ohne das es zu einer Betriebssperre kam. Sollte es nach mehreren Fehlversuchen dann zufällig doch zu einer erfolgreichen Zündung kommen, verdampft der bisher angesammelte Kraftstoff unter gewaltiger Rauchentwicklung. Das alles sieht recht spektakulär aus, offene Flammen oder gar eine Explosion braucht man allerdings nicht befürchten. Wenn der unverbrannte Kraftstoff verdampft ist (das kann schon mal 15 Minuten dauern), lässt die Rauchentwicklung allmählich nach. Um die Sache kurzfristig zu beenden, genügt es, die Sicherung vom Heizgerät zu ziehen.

Zuheizer schaltet nach kurzer Laufeit wieder aus

Innerhalb von ca. 2 Minuten nach Start des Zuheizers muss der Flammfühler eine stabile Verbrennung erkennen. Geschieht dies nicht, schaltet er wieder ab und versucht einen weiteren Start. Fand bereits eine Verbrennung statt, schaltet das Steuergerät zunächst auf Kaltblasen, bis die Temperatur in der Brennkammer unter 70°C liegt; der Startvorgang kann dann längere Zeit in Anspruch nehmen.

Wichtig ist im Fehlerfall eine Prüfung, ob bereits warme Luft aus dem Auspuff kommt. Ist das der Fall, so deutet alles auf eine schlechte Verbrennung hin.

  1. Glühkerze
    Obwohl die Glühkerze vom Steuergerät nicht als defekt erkannt wurde und dem entsprechend kein Eintrag im Fehlerspeicher des Zuheizers abgelegt ist, kann sie so 'verbraucht' sein, dass sie die Verbrennung nicht vernünftig in Gang setzen kann. Da dann die Temperatur in der Brennkammer nicht den erforderlichen Wert erreicht, erfolgt eine Abschaltung. Dies ist häufig mit übermässiger Rauchentwicklung verbunden.
    -> Glühkerze prüfen (siehe oben) und ggf. wechseln; siehe Artikel Zuheizer (Glühstiftwechsel).
  2. Betriebsspannung
    In der Glühphase zieht der Zuheizer einen Strom von ca. 10 A. Dies kann bei Problemen mit der Lichtmaschine und/oder der Starterbatterie sowie bei Verkabelungsproblemen zu einem Spannungseinbruch am Zuheizer-Steuergerät und in der Folge zu einer Unterspannungsabschaltung führen.
    -> Prüfen durch Spannungsmessung und ggf. Reparatur der fehlerhaften Komponente(n).
  3. Brennstoffversorgung
    Aufgrund eines Defektes oder einer falschen Einstellung der Dosierpumpe (Fördermenge, Einbaulage) oder eines Problems mit den Brennstoffleitungen (Verstopfung, Leck) wird zuviel oder zuwenig Brennstoff in die Brennkammer gefördert. Nicht selten ist dies mit übermässiger Rauchentwicklung verbunden.
    Die Dosierpumpe muss in einem Winkel zwischen 15 und 90 Grad von der Horizontalen eingebaut sein.
    Eine Prüfung der Fördermenge sollte so wie bei anderen Eberspächer-Heizgeräten (z.B. D4WS) möglich sein:
    1. Brennstoffleitung vom Zuheizer abziehen und in ein Messbehälter einleiten. Zum Entlüften und Befüllen der Brennstoffleitung den Zuheizer einschalten und, wenn nach ca. 40 Sekunden Brennstoff gleichmäßig gefördert wird, wieder ausschalten; Messbehälter entleeren.
    2. Messbehälter in Höhe der Glühkerze halten, Zuheizer wieder einschalten. Nach ca. 40 Sekunden sollte die Brennstoffförderung einsetzen und nach weiteren 90 Sekunden automatisch abgeschaltet werden.
    3. Sollwert für die Brennstoffmenge: 6,8 bis 7,8 ccm in 90 Sekunden.
  4. Luft-/Abgasführung
    Ist die Verbrennungsluftführung oder die Abgasführung nicht intakt (mechanische Verformung, Dreck), steht nicht genug Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung. Folge ist ein Startabbruch. Nicht selten ist dies mit übermässiger Rauchentwicklung verbunden.
    -> Luftführungen prüfen und ggf. reparieren bzw. von Verschmutzungen befreien; beim Auspuff kann ein vorsichtiges Abklopfen mit einem Hammer helfen.
  5. Brennkammer
    Auch bei einer verdreckten/versoteten Brennkammer ist eine saubere Verbrennung nicht möglich. Gründe hierfür können (zu) häufiger Kurzstreckenbetrieb oder das Tanken von Biodiesel sein. Abhilfe schafft eine Prüfung und Reinigung der Brennkammer. Möglicherweise lässt sich das Problem auch schon durch einen längeren Zuheizerbetreib beseitigen, wenn man ihn denn zum Laufen bekommt. Damit er nicht abschaltet, weil die Kühlwassertemperatur zu stark ansteigt, sollte man die Heizung voll aufdrehen, das oder die Gebläse auf volle Leistung stellen und den Motor nicht stark belasten.
  6. Wärmetauscher
    Dreck oder Ablagerungen im Wärmetauscher behindern die Wasserzirkulation durch den Zuheizer. Das Wasser im Wärmetauscher erwärmt sich dann sehr schnell über den Abschaltwert (125°C am Überhitzungsfühler) oder es wird eine zu große Temperaturdifferenz zwischen Temperatur-- und Überhitzungsfühler festgestellt.
    -> Wärmetauscher prüfen, reinigen und ggf. tauschen.
  7. Temperaturgeber
    Einer der Geber meldet wegen eines Defektes oder Verschmutzung einen zu niedrigen oder zu hohen Wert, der aber noch nicht zu einer Erfassung als Kurzschluss oder Unterbrechung führt.
    -> Geber prüfen (siehe oben) und ggf. ersetzen.
  8. Steuergerät
    Ist leider nicht auszuschliessen.


Zuheizer schaltet nach längerer Laufzeit ab

Schaltet der Zuheizer ab, obwohl der Motor gemäß Kühlmitteltemperaturanzeige die entsprechende Temperatur noch nicht erreicht hat (und diese in Ordnung ist), kann dies die nachfolgenden zusätzlichen Gründe haben.

  1. Kühlmittelkreislauf
    Störungen des Kühlmittelkreislaufes (Blockierung oder Einschränkung durch Verschmutzung, geringe Leistung der Wasserpumpe, Luft im Kühlsystem etc.) können die Wasserzirkulation durch den Zuheizer einschränken und zu einer Überhitzungsabschaltung führen.
    -> Kontrolle und ggf. Entlüften oder Reparieren des Kühlsystems.
  2. Sonstiges
    Das Steuergerät oder eine elektrische Komponente hat einen (Bauteile-)Fehler, der erst bei höheren Temperaturen auftritt.


Starke Rauchentwicklung ohne Abschaltung des Zuheizers

Wird der Zuheizer häufig nur kurze Zeit betrieben (Kurzstreckenbetrieb), ist eine starke Rauchentwicklung beim Start und in den ersten Minuten eher normal.

Eine länger anhaltende starke Rauchentwicklung ist dagegen ein Hinweis auf eine nicht einwandfreie Verbrennung und/oder eine Störung der Verbrennungsluft- oder Abgasführung.
Wahrscheinliche Ursachen sind eine schlecht eingestellte Dosierpumpe, Einschränkungen der Luftführungen durch Dreck, Verformung etc. oder eine durch eine defekte Dichtung verursachte Undichtigkeit der Brennkammer oder Abgasanlage. Eine weitere Ursache könnte der Zuheizerbetrieb mit Bio-Diesel oder PÖL sein.


Quellenangabe