Zuheizer (Betriebschalter)

Aus T4-Wiki
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Der Zuheizer im T4 ist zwar robust und vergleichsweise wenig störanfällig. Ein ständiger Kurzzeitbetrieb (z.B. bei vielen Kurzstrecken im Winter) kann aber nach einiger Zeit zu Problemen mit der Glühkerze und/oder der Brennkammer führen. Daher kann es wünschenswert sein, auf den Betrieb des Zuheizers Einfluss nehmen zu können. Dies würde zudem ermöglichen, den Zuheizer bei Temperaturen von über 5°C in Betrieb zu nehmen.


Prinzip der Modifikation

Ansatzpunkt für eine Modifikation ist der Außentemperaturschalter hinter der Stoßstange in Fahrtrichtung rechts. Er schließt bei Außentemperaturen von unter ca. 5°C und verbindet einen Eingang des Zuheizer-Steuergerätes mit Zündungsplus (Kl.15a), um anzuzeigen, dass die entsprechende Einschaltbedingung erfüllt ist.

Durch Überbrücken des Außentemperaturschalters wird dem Steuergerät vorgegaukelt, dass die Außentemperatur unter 5°C beträgt, und durch Auftrennen der Kabelverbindung zum Schalter, dass sie über 5°C liegt. Der Zuheizer lässt sich dadurch manuell ausschalten oder einschalten, wenn die anderen Bedingungen erfüllt sind.
Zum Ausschalten des Zuheizers sollte man aber auf keinen Fall die Versorgungsspannung z.B. über einen Schalter unterbrechen. Dies wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Funktionsstörungen zur Folge haben.

Die Modifikation der Wasserstandheizung erfolgt nach einem ähnlichen Prinzip.


Modifikation

Betriebsarten und Schalter

Mit einem Schalter mit 3 Stellungen lässt sich die Wahl von 3 Zuheizer-Betriebsarten des realisieren:

  • automatischer Betrieb in Abhängigkeit von der Außentemperatur
  • immer aus
  • immer an

Da an den Schalter keine besonderen Anforderungen (z.B. Strombelastbarkeit, Spannungsfestigkeit) gestellt werden, hat man bezüglich seiner Wahl alle Freiheiten. In Frage kommen Drehschalter, Schiebeschalter oder Kippschalter, die an geeigneter Stelle im Fahrzeug (z.B. am Armaturenbrett) befestigt werden können. Das Bild zeigt als Beispiel einen Schalter aus dem Mercedes-Programm in einem T4 vor 1998.

Beispiel für einen Schalter


Beschaltung

Zunächst wird die schwarz-blaue Leitung vom Außentemperaturschalter zu Kl.15a an der Zentralelektrik und hinter dem Leitungsverteiler unterbrochen. Das eine Ende der Leitung (Kl.15a) legt man auf den gemeinsamen Kontakt des Schalters, das andere Ende auf den Kontakt 1.

Beschaltung

Achtung: Der Leitungsverteiler wird auch für andere Verbraucher genutzt (z.B. Bremslichtschalter). Daher sicherstellen, dass tatsächlich nur die Leitung zum Schalter F38 unterbrochen wird. Ansonsten kann es zu unangenehmen Störungen kommen.


Dann wird die Leitung vom Außentemperaturschalter zum Zuheizer-Steuergerät mit dem Kontakt 3 des Schalters verbunden. Das dafür notwendige Kabel schließt man am besten an der 8-fach Steckverbindung T8 für den Zuheizer im Motorraum in der Nähe des Heizgerätes an und führt es hinter der Zentralelektrik durch bis zum Schalter.

Der Kontakt 2 des Schalters muss nicht beschaltet werden.

Schließt man wie dargestellt 3 LEDs unterschiedlicher Farbe mit je einem Vorwiderstand an die Kontakte des Schalters an, so erhält man eine optische Anzeige für die gewählte Betriebsart.

Betrieb

In der Betriebsart automatischer Betrieb stellt der Schalter lediglich die aufgetrennte Verbindung Außentemperaturschalter F38 - Kl.15a wieder her und überlässt die Zuheizersteuerung dem Schalter F38.

In der Betriebsart immer aus ist die o.a. Verbindung dauerhaft aufgetrennt, sodass das Zuheizer-Steuergerät ständig eine Außentemperatur von über ca. 5°C annimmt und den Zuheizer nicht startet.

In der Betriebsart immer an wird Zündungsplus (Kl.15a) direkt auf den Eingang des Zuheizer-Steuergerätes gegeben, sodass es ständig eine Außentemperatur von unter ca. 5°C annimmt und den Zuheizer startet, wenn die anderen Einschaltbedingungen erfüllt sind.