Schiebetür

Aus T4-Wiki
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Unterschiede

Die Schiebetür des T4 mit Baujahr vor der Großen Produktaufwertung unterscheidet sich von der des T4 mit späterem Baujahr erheblich. Der Einbau einer alten Tür in einen neueren T4 und umgekehrt ist daher nicht ohne Modifikationen möglich. Wesentliche Unterschiede sind die vorderen Rastzapfen oben und unten sowie der obere hintere Anschlagpuffer, die nur bei den T4 ab 1996 verbaut sind. Darüber hinaus ist der Schiebetürgriff (nur Beifahrerseite) bei den älteren T4 schmaler. Auch die untere Rollenführung wurde irgendwann geändert. Wahrscheinlich ist die Schließmechanik ebenfalls nicht kompatibel.

Rastzapfen ab 1996
Rastzapfen ab 1996
Fehlende Rastzapfen vor 1996
Oberer Anschlagpuffer ab 1996
Oberer Anschlagpuffer ab 1996
Fehlender Anschlagpuffer vor 1996 (Quelle: Gaskutsche.de)

Des Weiteren gibt es einen nicht zu vergessenden Unterschied zwischen Transporter- und Bus-Schiebetüren. Laut ETKA und eigener Erfahrung ist es unmöglich eine Multivan-Verkleidung oder ähnliche Formverkleidung mit der originalen Zugstange zur Betätigung der hinteren Verriegelung zu verbauen.
Die Teilenummer für den Transporter lautet (Schiebetür rechts normal): 7D0 843 719 B (1547 mm Länge gerade, ca. 4,00 €) und für Formverkleidung (Schiebetür rechts normal): 7D0 843 720 (1547,5 mm länge gekröpft, ca. 21 €). Für die T4 mit Hochdach gelten folgende Nummern (Schiebetür rechts hoch): 7D0 843 719 C (ca. 39 €).


Arbeiten

Ausbau

Hinweise:

  • Die größte Herausforderung bei dieser Arbeit ist die Sicherung der Schiebetür. Sie kann nach Lösen der unteren Rollenbefestigung nach unten fallen und oder nach außen kippen und dabei beschädigt werden. Es empfiehlt sich daher die Zuhilfenahme einer 2. Person.
  • Die korrekte Einbauposition vorher markieren, um sich eine Einstellung der Schiebetür zu ersparen.
  • Die Verkleidung muss nicht demontiert werden.
  • Für den Ausbau der unteren Rollenführung muss in der Regel zunächst der Türfeststeller ausgebaut werden, wozu die Trittstufe ausgebaut werden muss.


Werkzeug:

  • Kreuzschlitzschraubenzieher
  • Einsatz für Kreuzschlitzschrauben oder Innensechskant M6
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsätze bis 19 Nm


Arbeitsschritte:

  1. Schiebetür öffnen.
  2. Abschlussstück abnehmen. Dazu Kreuzschlitzschraube herausdrehen.
    Abschlusstück
  3. Abdeckung des Halters für die untere Rollenführung abziehen; sie ist unten geclipst und oben mit Führungen hinter die Verkleidung geschoben.
    Abdeckung abziehen
  4. Lage des Halters zur Rollenführung sowie der Schrauben kennzeichnen, um sich später das Einstellen der Tür zu ersparen.
  5. Schiebetür abstützen/durch 2. Person sichern.
  6. 2 Befestigungsschrauben herausdrehen und untere Rollenführung beiseite schieben.
    Befestigung der unteren Rollenführung
  7. Schiebetür im vorderen Bereich absenken, um die obere Rollenführung aus dem Führungskanal zu nehmen.
    Obere Rollenführung heraus nehmen
  8. Schiebetür nach hinten schieben, bis der Scharnierbeschlag aus der Führungsschiene 'ausgefädelt' werden kann. Darauf achten, dass der Halter für die untere Rollenführung nicht gegen die Karosserie schlägt. Dann die Schiebetür auf einer weichen Unterlage abstellen.
  9. Ausbau der unteren Rollenführung:
    1. Trittstufe ausbauen.
    2. 2 Befestigungsschrauben für den Türfeststeller heraus schrauben und Türfeststeller entnehmen.
      Befestigung des Türfeststellers
      Demontierter Türfeststeller
    3. Untere Rollenführung nach hinten schieben und entnehmen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf das korrekte Anzugsmoment der Schrauben achten: 19 Nm (gilt nicht für die Schraube für das Abschlussstück der Führungsschiene)


Führungsschiene

Die Führungsschiene dient - wie der Name vermuten lässt ;-) - der Führung entlang der Karosserie beim Öffnen/Schließen der Schiebetür.

Es gibt für den T4 insgeamt 3 Schienengrundtypen:

  • links oder rechts,
  • kurzer oder langer Radstand,
  • schwarz oder chromfarben.

Darüber hinaus gibt es, zumindest bezüglich der Teilenummern, einen Unterschied zwischen den Schienen vor und nach der Großen Produktaufwertung. Die Preise bewegen sich zwischen 40 und 50 Euro.


Hinweise:

  • Die Schiebetür muss nicht zwangsläufig ausgebaut werden. Zitat RalphCC: "Man kann die Schiebetür während der Aktion mit einem Kasten passender Höhe unterstützen. Die Schiebetür kann hinten dabei sogar ein ordentliches Stück nach aussen geklappt werden - die vorderen Rollenführungen halten die Schiebetür in Position."
  • Sie ist unabhängig vom Radstand mit 5 bis 6 Sechskantbundmuttern M6 befestigt, wovon 4 Muttern von Innen verschraubt sind. Diese werden auf mit der Schiene fest verbundene Gewindebolzen gedreht. Nachfolgendes Bild zeigt die Position der 4 Bohrungen für diese Bolzen.
    Bohrungen für Gewindebolzen
  • Grundsätzlich muss die hintere Verkleidung zum Ausbau der Schiene abgebaut werden. Ausstattungsabhängig könnte man jedoch alle 4 Muttern durch ggf. vorhandene Öffnungen (Lautsprecher und Zugang zum hintern Gebläse) erreichen. Dünne Arme und sehr gelenkige Hände erleichtern dabei die Arbeit ganz erheblich. Bei T4 mit Klimaanlage hinten werden aber auch solche Arme nicht helfen.
    Zugang zu Muttern durch Aussparung für Lautsprecher
    Zugang zu Muttern durch Aussparung für Lautsprecher


Werkzeug:

  • Kreuzschlitzschraubenzieher
  • Schraubenschlüssel/Einsatz für Sechskantmuttern M6
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 8 Nm


Arbeitsschritte:

  1. Verkleidung hinten rechts/links ausbauen.
  2. Soweit vorhanden/erforderlich - Gebläse-/Verdampferkasten hinten lösen und verschieben bzw. teilweise demontieren. Bei T4 mit Frischluftgebläse hinten (ohne Verdampfer) kann man das Gebläse leicht verdrehen, wenn man die Befestigungsschraube löst. Dann hat man Zugang zur Mutter hinter dem Gebläse.
    Mutter hinter Gebläse
  3. Alternativ zur 1. und 2. nur Lautsprecher hinten ausbauen und Gebläsekasten hinten öffnen.
  4. Schiebetür ausbauen oder zumindest sichern; siehe Hinweise.
  5. Abschlussstück abnehmen. Dazu Kreuzschlitzschraube herausdrehen.
    Abschlusstück
  6. 1-2 Muttern außen abschrauben. Die linke Mutter muss nicht immer vorhanden sein.
    Linke Mutter außen
    Rechte Mutter außen
  7. Von innen befestigte Muttern abschrauben.
  8. Führungsschiene abnehmen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf das korrekte Anzugsmoment der Muttern achten: 8 Nm.


Hinterer Scharnierbeschlag

Hinweise:

  • Die Scharnierbeschläge wurden während der Bauzeit des T4 nicht geändert; zumindest sind die Teilenummern über die Baujahre identisch. Ein Beschlag aus 1991 passt also in einen T4 aus 2002 - trotz der Unterschiede bei der Befestigung.
  • Baujahrabhängig ist der hintere Scharnierbeschlag mit 1 oder 2 Schrauben befestigt. Darüber hinaus wurde offensichtlich in 2001 die Art und Länge der Schraube (Sechskant -> Innenvielzahn, M10x25 -> M10x30) geändert, was aber nicht 100%ig sicher ist. Bis 12/1995 wird nur 1 Schraube genutzt; hier wird die Führungsnase am Beschlag zur Sicherstellung der korrekten Einbaulage genutzt.
    Scharnierbeschlag mit 2 Befestigungsschrauben
  • Grundsätzlich muss die hintere Verkleidung zum Ausbau des Beschlags abgebaut werden. Unter Umständen ist die Arbeit aber auch durchführbar, wenn die Verkleidung im Arbeitsbereich nur gelöst wird. Bei MJ2003 gibt es eine Öffnung in der Verkleidung, die mit einem Klipp verschlossen ist, eine Ausbau der Verkleidung ist nicht notwendig.
  • Die größte Herausforderung bei dieser Arbeit ist die Sicherung der Schiebetür. Sie kann nach Lösen des Scharnierbeschlags nach unten fallen und oder nach außen kippen und dabei beschädigt werden. Es empfiehlt sich daher die Zuhilfenahme einer 2. Person. Alternativ, siehe auch oben, die Schiebetür mit einem Kasten entsprechender Höhe, Wagenheber, etc. unterstützen und ggf. per Spanngurt gegen Wegkippen sichern.
  • Die korrekte Einbauposition vorher markieren, um sich eine Einstellung der Schiebetür zu ersparen. Wahrscheinlich dürfte aber der Abdruck der Befestigungsschraube(n) ausreichen.


Werkzeug:

  • Kreuzschlitzschraubenzieher
  • Schraubenschlüssel/Einsatz für Sechskantschraube M10 (SW16) oder ggf. entsprechende Innenvielzahnschraube
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 54 Nm
  • Material zum Sichern der Schiebetür


Arbeitsschritte:

  1. Schiebetür öffnen.
  2. Verkleidung der Schiebetür ausbauen oder zumindest im Arbeitsbereich lösen.
  3. Abschlussstück abnehmen. Dazu Kreuzschlitzschraube herausdrehen.
    Abschlusstück
  4. Schiebetür sichern.
  5. Einbauposition des Scharnierbeschlags markieren.
  6. 1 oder 2 Befestigungsschrauben heraus drehen und Scharnierbeschlag nach hinten aus Führungsschiene nehmen.
    Befestigung Scharnierbeschlag


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Befestigungsschrauben zunächst handfest anziehen und den Beschlag in die korrekte Einbauposition bringen. Dann die Schraube(n) mit 54 Nm anziehen.

Modifikationen

Zuziehgriff

Siehe Artikel Zuziehgriff (Schiebetür)


Zuziehfeder

Dieser Tipp wurde dankenswerterweise von Kalanahanitzna zur Verfügung gestellt und wird im Original wiedergegeben.

Wer kennt es nicht, das "Schiebetür-Winter-Problem":
Die Tür geht bei sehr tiefen Temperaturen zwar noch auf, aber hinterher nicht mehr zu! Bei jedem Zuziehen springt sie hinten am Schliessmechanismus wieder auf. Man kann den Schliesser ausbauen, zerlegen, reinigen und neu fetten ..... aber auch diese Kur hält meist nicht lange vor, und kurz darauf steht man wieder vor dem gleichen Problem.

Lösung:
Die Behebung dieses Problems ist so naheliegend, dass ich mich beinahe nicht traue sie hier zu posten ..... aber ich tu es dennoch:
Einfach ein kleines Loch gebohrt (siehe zweites Foto) und eine Feder eingehängt, welche den Mechanismus nach dem Loslassen des Türöffners auch bei tiefsten Temperaturen wieder in seine Ausgangslage zurückzieht. Fertig. Der Winter kann kommen!

Hier im direkten Foto-Vergleich:

VORHER
NACHHER

Habe das System nochmal optimiert:
Da es je nach Art und Zugkraft der Feder bzw. je nach Verschleisszustand des Schliessmechanismus dazu kommen kann, dass Verspannungen auftreten (sprich: die Tür lässt sich eventuell nicht ver- oder entriegeln) wenn man die Feder so wie oben zu sehen einhängt, habe ich mir heute etwas neues einfallen lassen:

Benötigt wird ein ca. 5,0cm langer und ca. 2,5cm breiter Blechstreifen, der in der Mitte gefaltet wird sodass ein "V" entsteht. Anschliessend werden zwei Löcher hineingebohrt: Eines mittig für eine Schraube, und ein kleines darüber zum Einhängen der Feder. Dann wird das "V" von unten über die Zugstange geführt und mit Schraube und Mutter auf der Stange fixiert. Abschliessend muss in das kleine Loch dann nur noch die Feder eingehängt werden.

Auf diese Art wirkt die Federkraft ausschliesslich auf die Zugstange - es kann zu keinen Verspannungen im Mechanismus kommen.

VERBESSERTE VERSION
DETAILANSICHT "V"

Man sollte allerdings beachten dass die "Zutiehfeder" mit gespannt werden muss wenn man die Schiebetür öffnet. Also nicht übertreiben mit der Federhärte.

Interessanterweise ist in einem 2003er MVII bereits ab Werk eine Feder verbaut:

Feder ab Werk