Zuheizer (Glühstiftwechsel)
Dieser Artikel behandelt den Wechsel der Glühkerze bei den Heizgeräten des Zuheizers D3WZ und der Wasserstandheizung D4WS. Grundsätzlich gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Unterschiede zwischen beiden. Dennoch finden sich hier 2 Anleitungen, eine für den Zuheizer und eine für die Wasserstandheizung, da diese kleinere baujahrabhängige Unterschiede berücksichtigen.
Zuheizer D3WZ
Hinweise
Eine der Fehlerquellen für die Funktionsstörung ist der defekte Glühstift des Zuheizers.
Bei TDI-Modellen dem großen Ladeluftkühler (AXL, 75kW Syncro oder AXG,AHY, 111kW ) ist wegen der Enge im Motorraum der Ausbau des Zuheizers ratsam. Bei allen anderen Modellen kann der Glühstift von oben, ohne Ausbau des kompletten Zuheizers, gewechselt werden. Zwingend sind eigentlich nur zwei Teile auszubauen - U-förmiges Teil mit dem Frischluftschlauch und der Glühstift:
Werkzeug
- Kreuzschlitzschraubendreher
- Inbus, mit "Griff" (kurzes Verlängerungsrohr) und/oder Torx T20 + Torx T25
- 7er Nuss
- 13er Nuss (lang)
Ersatzteile:
- Glühstift
Arbeitsschritte
Prinzipiell geht’s ganz einfach:
- Vorbereitung
Um die Platzverhältnisse für die Montage so optimal wie möglich zu gestalten, sollte der Vorderwagen in die Montagestellung vorgeklappt werden. Beim langen Vorderwagen genügt die kleine Montagestellung. - Schritt 1: Zuheizer stromtechnisch aussteckenDazu sollte die Batterieabdeckung oben und das linke Seitenteil (nur gesteckt) herausgenommen werden.
Die Kabelsteckerverbindung des Zuheizers wird durch zwei Klammern gehalten und ist, da spritzwassergeschützt, mit einen Dichtungsgummi versehen. Dadurch ist die Steckverbindung oft nur mit etwas Kraftaufwand zu lösen. Besonders bei älteren Baujahren. - Schritt 2: Deckel ( 4 Schrauben ) losschrauben
Sollten die 4 Schrauben bereits auf Sichtkontakt einen verschmutzten, bzw. korrosiven Eindruck machen, muß öfters mit Rostlöser die Demontage vorbereitet werden. Entsprechend ist für diesen Montageschritt gutes Werkzeug Pflicht.
Dies ist der entscheidende Teil der Demontage. Sollten sich die Schrauben nicht bewegen, wäre ein Komplettausbau des Zuheizers und das folgende Aufbohren der Schrauben unumgänglich. Deshalb vor dem eigentlichen Demontagetermin ruhig die Gängigkeit der Schrauben prüfen.
Bewährt hat sich der mehrmalige Lösungsversuch der einzelnen Schrauben mit zwischenzeitlicher Rostlösereinwirkung über mehrere Tage hinweg. - Schritt 3: U-förmiges Teil mit dem Frischluftschlauch ausfädeln und herausnehmenVorsichtig zwischen den Wasserschläuchen hindurch kann man das U-förmige Teil gut herausnehmen.
Der Deckel muss nicht komplett stromtechnisch abgeklemmt werden, nur etwas angehoben und bei der Entnahme des u-förmigen Teils entsprechend den herrschenden Platzverhältnissen im Motorraum seitlich positioniert werden. - Schritt 4: Deckel links neben dem Zuheizergehäuse in ele. angeschlossenem Zustand ablagern
Auch für die weiteren Demontageschritte verbleibt der Deckel am besten links neben dem Zuheizer im Motorraum. - Schritt 5: Glühstift herausschrauben
Werkzeug: 7er Nuss für Stromanschluss, 13er Nuss für Kerze
Der Ausbau des Glühstiftes ist nun relativ leicht zu realisieren. Stromanschluß abbauen und den Glühstift herausschrauben.
Tipp: Beim Ausbau bereits ein Gefühl für die Anzugsmomente entwickeln. Beide Verschraubungen werden beim Einbau nicht "angeknallt".Nicht den Flammwächter ausbauen !Leider etwas unscharf, so weit unten das Teil.
Glühstift nach dem Ausbau: - Schritt 6: Glühstift säubern
Werkzeug: Wasserschleifpapier
Man kann den Verschleiß durch den Abbrand noch gut erkennen. - Schritt 7: Glühstift prüfen
Werkzeug: Batterieladegerät, Achtung: gemäß Herstellervorgabe mit max 8 Volt!!!
Durch ein Batterieladegerät, dass über einen 6 Volt-Ausgang verfügt, kann der rudimentär Glühstift geprüft werden. Der Glühstift beginnt, entsprechend seiner Bezeichung, zu glühen (beginnend an der Spitze) oder eben nicht. Ein genauere Prüfung ist per Strommessung möglich: bei 8 V muss der Strom nach 20 Sekunden 7 bis 9,5 Ampere betragen. Wird dieser Wert nicht erreicht, ist der Glühstift unbrauchbar.
Erfahrungsgemäß sollte aber nach diesem Verschleißblid ein neuer Glühstift eingesetzt werden. Der oben sichtbare Glühstift war funktionstüchtig, aber dann nach einer weiteren Periode defekt.
In diesem Fall war ein erneuter Montagevorgang notwendig - optimiert wurde mit dem Einbau des gesäuberten Glühstiftes eigentlich nichts. Nur Erfahrungwerte aufgebaut. - Schritt 8: Analog zur Demontage wieder montieren
- Schritt 9: Fertig - Fazit
Keinerlei Ersatzteile, Dichtungen o.ä notwendig - ev. Glühstift, falls defekt.
Montagetechnisch (so sich die angesprochenen 4 Schrauben lösen lassen) kein großer Aufwand, größtes Problem ist eigentlich der Platzmangel. Deshalb je nach handwerklichem Geschick und Werkzeugverfügbarkeit durchaus etwas mehr Zeit (1 Stunde) einplanen. Einige Kabelbinder helfen durchaus beim Fixieren der unzähligen Schläuche und Leitungen, die eigentlich immer irgendwo im Weg sind. So kann man sich wenigstens etwas freien Arbeitsraum schaffen.
Achtung: Dieser Montagevorgang beim 111KW-TDI nicht möglich.
Wasserstandheizung D4WS
Hinweise
- Bei den kleinen TDI-Motoren mit 65/75 kW (AJT, ACV (75KW) kann der Glühstift von oben, ohne Ausbau des kompletten Heizgeräts, gewechselt werden. Allerdings ist das doch eine ziemliche Fummelei und man sollte nicht zu schmerzempfindlich sein. Des Weiteren läßt sich bei der Arbeit von oben kein Drehmomentschlüssel ansetzen. Wer also auf die Nutzung eines Drehmomentschlüssels Wert legt, muss das Heizgerät ausbauen. Nach dem Ausbau unterscheiden sich die Arbeitsschritte nicht.
- Bei der Befestigung der Glühkerze auf die Angaben zum Anzugsmoment achten; es gibt Unterschiede zwischen den Angaben in den VW-Reparaturanleitungen (6 Nm) und den Herstellerangaben (z.B. Beru: 15 Nm). Grundsätzlich muss die Kerze nur leicht angezogen werden. Anders als bei einem Motor gibt es keinen nennenswerten Überdruck im Verbrennungsraum. Insbesondere die Mutter vom Kabelanschluss sollte mit Gefühl angezogen werden, weil sonst schnell die Glühkerze zerstört werden kann.
- Grundsätzlich sollte bei dieser Gelegenheit auch das Flammsieb getauscht werden. Wenn es noch einen guten Eindruck macht (z.B. per Spiegel prüfen), kann wohl darauf verzichtet werden.
- Bei Arbeiten an der Elektrik grunssätzlich die Batterie abklemmen; in der Regel ist es in diesem Fall die Zweitbatterie.
- Die Befestigungsschrauben sollten mit Rostlöser vorbehandelt werden. Es empfiehlt sich, siehe oben, vor dem eigentlichen Demontagetermin ruhig die Gängigkeit der Schrauben prüfen. Bewährt hat sich der mehrmalige Lösungsversuch der einzelnen Schrauben mit zwischenzeitlicher Rostlösereinwirkung über mehrere Tage hinweg. Wenn die Schrauben vor dem Wiedereinsetzen mit etwas Fett behandelt werden, gibt es später keine Probleme damit.
Werkzeug
- Torx T20-Einsatz oder ensprechenden Schlüssel
- 7er Nuss
- 13er Nuss
- Drehmomentschlüssel für o.a. Einsätze 2 bis 6/15 Nm
- Spiegel und Häkelnadel für Flammsieb
- Ggf. Rostlöser
Arbeitsschritte
- Batterieabdeckung oben und an der Seite entnehmen. Das Seitenteil ist nur gesteckt; einfach nach oben heraus ziehen.
- Arbeitsraum schaffen. Dazu ggf. Kühlmittelschläuche aus der Halterung nehmen und z.B. mit Kabelbindern fixieren, Stecker aus Halterung nehmen und Ansaugluftschlauch verlegen.Die Halterung läßt sich in Grenzen verbiegen/verdrehen, was bei der Arbeit durchaus hilfreich ist.
- 2 vordere Befestigungsschrauben des Steuergerätes (unterschiedliche Längen, Torx TX20, 6 Nm) heraus drehen.
- 2 hintere Befestigungsschrauben des Steuergerätes (Torx TX20, 6 Nm) heraus drehen.
- 8-fach-Steckverbindung für Heizgerät aus Halterung nehmen und nach links vorne ziehen.Dann das Steuergerät ein paar Zentimeter nach oben vom Heizgerät abziehen und nach links ablegen.
- M4-Mutter (Sechskant, 2 Nm) für das Stromversorgungskabel abschrauben; dabei auf die Sicherungsscheibe achten.Kabel beiseite legen.
- Glühkerze (Sechskant SW13, 6/15 Nm) heraus drehen.
- Flammsieb prüfen (z.B. mit Spiegel) und ggf. tauschen (Herausziehen z.B. mit einer Häkelnadel; es ist nur eingepresst).
Wiederherstellung
- O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
- Auf die korrekten Anzugsmomente sowie die korrekte Einbaullage der Kabeldurchführung achten.