Zuheizer-Steuergerät ZH-SG

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ZH_SG Version 1

Funktion

Das Zuheizer-Steuergerät ZH-SG dient im Rahmen einer Zuheizer-Aufrüstung dem Einschalten des Zuheizers, des Gebläses und der Umwälzpumpe.
Durch den Anschluss eines Temperaturgebers oder -schalters wird ein temperaturgesteuertes Zuschaltung des Gebläses ermöglicht. Darüber hinaus ist eine Spannungsüberwachung integriert, über die die Standheizung abgeschaltet werden kann, wenn die Batterie zu stark entladen wird. Die volle Funktionalität des Zuheizers (Automatikbetrieb bei laufendem Motor) bleibt bei Nutzung des ZH-SGs erhalten. Und natürlich ist das Einschalten der Standheizung auch während der Fahrt ohne 'Nebenwirkungen' jederzeit möglich.

Die Version 2 des ZH-SG bietet weitere Funktionen, die unten beschrieben werden.


Da es im Zusammenhang mit dem ZH-SG einige aus meiner Sicht völlig unnötige Aufregung gab, wird an dieser Stelle auf den Artikel Zuheizer-Steuergerät (Warnung) verwiesen. Dort werden u.a. B.Rudes Applikationsvorschläge und deren Auswirkungen vorgestellt und bewertet.

Eine Alternative zum ZH-SG der T4-Wiki ist das T4forum Zuheizer Steuergerät, das in einem eigenen Artikel behandelt wird.

ZH-SG Version 1

Die Inhalte das ZH-SG Version eins wurden zugunsten einer bessern Übersicht in den Artikel ZH-SG V1 verschoben.

ZH-SG Version 2

ZH_SG Version 2

Diese Version umfasst zusätzlich zur Version 1:

  • Restwärme-Nutzung,
  • Trennrelais-Steuerung,
  • integriertes Relais für das Gebläse und den Schalter für die Klimaanlage (wg. Lüfteransteuerung),
  • Ansteuerung per Dauersignal und Impuls (z.B. von einem Handy)
  • genauere Einstellung von Spannung (16 0,1 V-Schritte) und Temperatur (7 10°C-Schritte) über DIP-Schalter,
  • Betriebsanzeige per LED inkl. Fehleranzeige,


Schaltung und Steuerungslogik

Nachfolgend werden nur die Unterschiede zum ZH-SG Version 1 beschrieben.

Restwärme-Nutzung
Bedienbar über einen Taster, lassen sich die Umwälzpumpe und das Gebläse einschalten, um die Restwärme im Kühlmittelkreislauf zum Heizen zu nutzen. Der Zuheizer wird dabei nicht eingeschaltet. Die Restwärme-Nutzung ist nur dann einschaltbar, wenn der Motor AUS ist. Es werden dabei die folgenden Temperaturschwellen genutzt:

  • Einschalten möglich ab 40°C,
  • automatisches Ausschalten unterhalb 21°C


Die Laufzeit für die Restwärme-Nutzung ist auf 30 Minuten begrenzt und darüber hinaus nicht einstellbar. Die Funktion wird abgebrochen, wenn der Motor angelassen oder die Standheizung eingeschaltet wird.


Trennrelais-Steuerung
Das ZH-SG Version 2 besitzt eine vollwertige, konfigurierbare Trennrelais-Steuerung. Wenn immer die überwachten Spannungen im erlaubten Bereich liegen, wird das Trennrelais während des Standheizungsbetriebes sowie während der Restwärme-Nutzung geschlossen, um beide Batterien maximal für die Standheizung/Restwärme-Funktion zu nutzen. Das Trennrelais wird geöffnet, sobald die Zündung eingeschaltet wird oder eine der überwachten Spannungen den voreingestellten Mindestwert unterschreitet.


Steuerung durch Spannungsimpuls
Zusätzlich zur klassischen Steuerung über eine Vorwahluhr (dauernd Plus während des SH-Betriebes), läßt sich die Standheizung über einen Spannungsimpuls (Schalten bei positiver Flanke) einschalten, wie er von einigen Fernbebienungen (z.B. Handy-Fernbedienung) bereitgestellt wird. Der 1. Impuls schaltet die Standheizung ein, der 2. Impuls schaltet sie wieder aus.
Natürlich ist der parallele Betrieb einer Vorwahluhr gewährleistet; sie hat immer Vorrang.


Betriebsanzeige durch LED
Eine optionale Low-Current-LED zeigt den jeweiligen Betriebszustand an:

  • LED aus: Restwärme und Standheizung AUS,
  • LED ein: Restwärme oder Standheizung EIN,
  • LED blinkt: Fehlbedienung oder Fehler aufgetreten.


Folgende Fehler/Fehlbedienungen werden per Blinken angezeigt:

  • Einschalten der Standheizung/Restwärme bei Unterspannung,
  • Unterspannungsabschaltung,
  • Einschalten der Restwärme bei zu niedriger Temperatur, bei laufendem Motor oder laufender Standheizung,
  • Trennrelais-Abschaltung bei erkannter Unterspannung einer Batterie.

Die LED blinkt bei einem Fehler bzw. eine Fehlbedienung ca. 15 Sekunden und schaltet dann aus. Ist bei Auftreten eines Fehlers die Vorwahluhr eingeschaltet, blinkt die LED dauerhaft.


Anschluss

Anschluss Version 2

Bei Nutzung der vorgesehenen Schraubklemmen ist Folgendes zu beachten:

  1. Es dürfen bei den kleinen Schraubklemmen nur feinnädrige Kabel (Litze) bis zu einem Durchmesser von 1 qmm genutzt werden, weil die Schraubklemmen nur für diesen maximalen Querschnitt ausgelegt sind. Dickere Kabel sind zudem nicht erforderlich, weil keine Ströme fließen, die dickere Kabel erfordern. Tatsächlich können problemlos für die Signalleitungen Kabel mit 0,35 qmm, für die Spannungsversorgung Kabel mit 0,5 qmm und je nach Absicherung für die Pumpe Kabel mit 0,5 bis 1 qmm genutzt werden.
  2. Für die großen Schraubklemmen dürfen Kabel bis 2,5qmm genutzt werden. Dies wird bei Anschluss eines Gebläses auch grundsätzlich erforderlich.
  3. Aderendhülsen sind nicht erforderlich, weil die Schraubklemmen eine integrierten Adernschutz besitzen.
  4. Die Aderenden dürfen auf keinen Fall verzinnt werden. Dies ist in Elektroinstallationen verboten und birgt erhebliche Gefahren bis hin zur Brandgefahr.


Spannungsversorgung/Zweitbatterie
Die Steuerung wird über die Anschlüsse Kl.30 und Kl.31 der Starterbatterie mit Spannung versorgt. Plus der Zweitbatterie muss an Spg2 angeschlossen werden, wenn vorhanden.
Zusätzlich ist Zündungsplus (Kl.15) an den Anschluss Kl.15 anzuschließen.


Temperaturgeber
Der Temperaturgeber (KTY81-110) muss an Temp- und Temp+ angeschlossen werden.


Uhr und FFB
Eine Vorwahluhr wird an den Eingang Uhr, eine Fernbedienung (mit Impuls) an den Eingang Uhr-Puls.


Restwärme
Der Taster für die Restwärmefunktion wird an die beien Anschlüsse Rw angeschlossen. Er muss zur Betätigung nach Masse schalten.


LED
Die LED für die Betriebsanzeige wird an die Anschlüsse LED- und LED+ angeschlossen. Der Vorwiederstand auf der Platine ist für eine Low-Current-LED mit ca. 2 mA ausgelegt.


Trennrelais
Die 'Plus-Leitung' vom Trennrelais (in der Regel das D+-Kabel von der Lichtmaschine) muss am Trennrelais aufgetrennt werden. Das relaisseitige Ende ist an TR-Out anzuschließen, das andere Ende an TR-In. Dioden auf der Platine stellen sicher, dass die fahrzeugseitige Trennrelaissteuerung nicht beeinflusst wird.


Pumpe
Wie bei ZH-SG Version 1.


Zuheizersignale
Die Anschlüsse TS-In, TS-Out, D-In und D-Out werden wie bei der Version 1 angeschlossen. D-In wird zur Erkennung Motor AN/AUS und damit für die Restwärme-Funktion sowie die Geläsesteuerung (AUS bei Motor EIN) genutzt.


Gebläse und Klima
Der Anschluss Gebläse führt immer ca. 12V, wenn die Steuerung das Gebläse temperaturgesteuert freigibt/einschaltet. Er kann direkt mit der blauen Climatronic verbunden werden, um sie in den Standheizungsmodus zu schalten (HE). Man kann alternativ auch andere eigene Funktionen über diesen Anschluss steuern; z.B. über ein Relais.

Die Anschlüsse Gebläse-In und Gebläse-Out dienen der Gebläsesteuerung bei T4 ohne Climatronic bzw. dem Einschalten der grünen Climatronic bei T4 bis MJ1998. Die Originalverkabelung ist aufzutrennen (siehe oben) und mit Gebläse-In/Out zu verbinden. Wann immer die Steuerung das Gebläse einschaltet, wird über das ReElais Dauerplus auf Gebläse-Out geschaltet.

An Klima kann das Kabel vom Klima-Schalter E35 zum Relais 140 anschließen, damit dieses bei T4 mit manueller Klimaanlage während des Standheizungsbetriebes automatisch getrennt wird. So wird verhindert, dass bei eingeschalteter Klimaanlage die Kühlerlüfter während des Standheizungsbetriebes laufen; siehe Zuheizer-Aufrüstung.


Einstellung

Achtung: damit die Einstellung wirksam wird, muss das ZH-SG für ein paar Sekunden spannungslos sein. Dazu z.B. die Sicherung ziehen.


Die Einschalttemperatur für das Gebläse wird am roten DIP-Schalter eingestellt. Dies erfolgt ausgehend von 10°C binär:

  • Schalter 1 EIN erhöht die Temperatur um 10°C
  • Schalter 2 EIN erhöht die Temperatur um 20°C
  • Schalter 3 EIN erhöht die Temperatur um 40°C

Sind Schalter 1 und 3 eingeschaltet, ergibt sich somit eine Temperatur von 10 + 10 + 40 = 60°C.


Die Abschaltspannung wird mit den ersten 4 Schaltern des blauen DIP-Schalters ebenfalls binär eingestellt. Der Basiswert (niedrigster Wert) beträgt 11,0 V. Einstellung:

  • Schalter 1 EIN erhöht die Spannung um 0,1V
  • Schalter 2 EIN erhöht die Spannung um 0,2V
  • Schalter 3 EIN erhöht die Spannung um 0,4V
  • Schalter 4 EIN erhöht die Spannung um 0,8V

Sind Schalter 1, 2 und 4 eingeschaltet, ergibt sich eine Spannung von 11,0 + 0,1 + 0,2 + 0,4 = 12,1 V.


Schalter 5 und 6 des blauen DIP-Schalters dienen der Konfiguration der Zweitbatterie und des Trennrelais:

  • Schalter 5 AUS: nur Starterbatterie überwachen
  • Schalter 5 EIN: Starter- und Zweitbatterie überwachen
  • Schalter 6 AUS: Trennrelais nicht steuern
  • Schalter 6 EIN: Trennrelais steuern

Nachbau

Vor dem Nachbau des Steuergerätes sollte man sich die Hinweise auf der Seite Nachbau Steuergeräte T4-wiki durchlesen.