Kurbelwelle
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Allgemeine Informationen
Die Kurbelwelle setzt die lineare Bewegung der Kolben im Zylinder mit Hilfe von Pleuelstangen in eine Drehbewegung um. Sie besteht aus den folgenden Elementen:
- Wellenzapfen. Diese laufen in den Grundlagern (Hauptlagern) und definieren die Drehachse der Welle.
- Hubzapfen, die die Schubstangen (Pleuel) aufnehmen. Sie beschreiben im Betrieb eine Kreisbahn um die Drehachse der Kurbelwelle. Der Durchmesser dieser Kreisbahn entspricht genau dem Hub der Kolben.
- Wangen, die die Hubzapfen mit den Wellenzapfen verbinden.
- zur Auswuchtung eventuell Gegengewichte, die an den Wangen angebracht werden (z. B. bei Reihenmotoren).
Arbeiten an der Kurbelwelle
Kurbelwelle auf OT drehen
4- und 5-Zylindermotoren
Hinweise:
- OT bezieht sich auf den in der Zündfolge ersten Zylinder.
- OT ist durch eine Markierung an Schwungrad/Kupplungsglocke bzw. Mitnehmerscheibe/Kupplungsglocke gekennzeichnet. Diese findet sich üblicherweise unter einer Gummiabdeckung wie auf den nachfolgenden Bilder:
- Die nachfolgenden Bilder zeigen die Markierungen exemplarisch für einige Motoren. Bei den anderen Motoren sehen sie sehr ähnlich bis gleich aus. Möglicherweise ist die OT-Markierung nicht vom Motortyp, sondern davon abhängig, ob ein Zweimassenschwungrad verbaut ist oder nicht. So sieht z.B. die OT-Markierung am AAB von mannimmond so aus wie die vom AXG.
- Leider ist die OT-Markierung nicht immer vernünftig erkennbar, wie das linke der beiden nachfolgenden Bilder von Kuestenkuddel zeigt. Der Motor stand auf OT, die Markierung war aber 'verrostet'. Sie wurde - was allerdings nicht ganz ungefährlich ist - mit eng zusammengerolltem (dünner als eine Zigaratte) 80er Schmiergelpapier bei laufendem Motor wieder sichtbar gemacht.
- Bei einigen Motoren kann es zudem Markierungen an Schwingungsdämpfer und Zahnriemenschutz geben:
- Grundsätzlich findet sich die OT-Markierung bei T4 mit Automatikgetriebe an vergleichbarer Stelle.
- Man kann beim Dieselmotor die Glühkerzen ausbauen, um den Motor leichter zu drehen. Wegen des hohen Aufwandes und des Risikos von Beschädigungen sowie der Tatsache, dass sich der Motor auch mit eingebauten Kerzen recht gut drehen lässt, ist das aber nicht empfehlenswert.
- Das Drehen des Motors sollte über die Zentralschraube (Schwingungsdämpfer-Kurbelwelle) erfolgen. Es ist aber auch über das Getriebe möglich (Verschieben des Wagens bei eingelegtem 5. Gang oder Drehen eines Vorderrades bei eingelegtem 5. Gang).
- Es ist für weitere Arbeiten (z.B. Zahnriemenwechsel, Förderbeginn-Einstellung) darauf zu achten, dass sich gleichzeitig mit o.a. Markierung die Markierungen am Einspritzpumpenrad und an der ESP-Konsole gegenüber stehen. Dies ist nur jede 2. OT-Stellung der Fall. Die Markierung ist nur von unten vernünftig identifizierbar.
Werkzeug:
- 3/4-Zoll-Ratsche mit Nuss SW27 und Verlängerung oder alternatives Werkzeug zum Drehen über die Zentralschraube
Arbeitsschritte:
- Kurbelwelle in Motordrehrichtung über die Zentralschraube (im Uhrzeigersinn) oder über das Getriebe auf OT drehen.
6-Zylindermotoren
Hinweise:
- OT bezieht sich auf den in der Zündfolge ersten Zylinder.
- Die 6-Zylindermotoren besitzen eine Einkerbung am Schwingungsdämpfer, die auf die Markierung im Zylinderblock (gelbe Pfeile) eingestellt werden muss.
- Gleichzeitig muss die Nut am Ende einer Nockenwelle oberhalb der gedachten Mittelachse der NW liegen. D.h., dass unter der Nut (gelber Pfeil) mehr Material zu sehen sein muss als oberhalb (roter Pfeil). Ist das Gegenteil der Fall, sind die Nockenwellen um 180° verdreht.
Werkzeug:
- 3/4-Zoll-Ratsche mit Nuss SW27 und Verlängerung oder alternatives Werkzeug zum Drehen über die Zentralschraube
Arbeitsschritte:
- Kurbelwelle in Motordrehrichtung über die Zentralschraube (im Uhrzeigersinn) auf OT drehen.
- Anhand der NW-Nut korrekte Stellung überprüfen.