Geber G71 (Saugrohrdruck): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. Mai 2011, 20:50 Uhr

Dieser Artikel befasst sich mit dem Geber G71 (Saugrohrdruck) bei den TDI-Motoren. Die Benzinmotoren besitzen einen vergleichbaren Geber im Motorsteuergerät, der jedoch nicht wie bei den TDI den Lade-/Überdruck, sondern den Unterdruck im Ansaugtrakt misst. Siehe Geber G71 (Saugrohrdruck, Benzinmotor).

G71 ab 2000

Funktion

Der Geber für Saugrohrdruck G71 misst den Absolutdruck der Ansaugluft (Ladedruck) direkt vor dem Motor (bei Motoren mit LLK an dessen Ausgang) und wandelt sie in einen für das MSG nutzbaren Spannungswert um. Dieses vergleicht den gemessenen Wert mit dem Soll-Ladedruck gemäß Kennfeld und regelt den Ladedruck über das Magnetventil für die Ladedruckbegrenzung entsprechend. Dabei werden zusätzlich Informationen vom Geber G72 (Saugrohrtemperatur) und vom Höhengeber im MSG zur Kompensation von Temperatur und Luftdruckeinflüssen genutzt. Der Wert des Höhengeber, der dem Umgebungsluftdruck entspricht, wird zur Umrechnung des gemessenen Absolutdrucks im Saugrohr auf den relativen Ladedruck genutzt.

Unabhängig vom Einbauort handelt es sich um einen 2,5 bar-/250 kPa-Geber, der den Absolutdruck misst. Die Geber-Kennlinie soll der des Motorola-Gebers MPX4250A entsprechen, dessen Datenblatt im Internet verfügbar ist.

Der Geber ist nur bei Dieselmotoren mit MSG verbaut. Bei den Benzinmotoren ist ein ähnlicher Geber im Motorsteuergerät verbaut, der den Unterdruck im Ansaugtrakt misst. Siehe auch Geber G71 (Saugrohrdruck, Benzinmotor).


Einbauort

Der Geber ist bis MJ1999 im Motorsteuergerät verbaut (Bosch-Nummer 0 273 003 212).

Geber im MSG

Er ist über einen Schlauch mit der Druckabnahmestelle verbunden, die sich am LLK (ACV) oder am Saugrohr befindet. Die nachfolgenden Bilder zeigen die diversen Einbauorte. Neben der Druckabnahmestelle befindet sich der Geber G72 (Saugrohrtemperatur).

Druckabnahmestelle AHY
Druckabnahmestelle ACV
Druckabnahmestelle AJT


Ab MJ2000 befindet sich der Geber zusammen mit dem Geber G72 (Saugrohrtemperatur) in einem Gehäuse.

ACV, AXL ab MJ2000
AHY, AXG ab MJ2000
AJT ab MJ2000 (neben der "3")


Schaltbild und Anschluss

Der Geber ist dem Motorsteuergerät und Gebermasse verbunden, die direkt am MSG abgegriffen wird. Bei TDI-Motoren ab MJ2000 ist er mit dem Geber G72 (Saugrohrtemperatur) in einem Gehäuse kombiniert.

Schaltbild für TDI-Motoren ab MJ2000


Teilenummern

Der Geber im Motorsteuergerät ist bei VW nicht als Ersatzteil erhältlich. Obwohl eine Bosch-Nummer auf dem Geber steht, soll er mit dem Motorola-Druckgeber MPX 4250AP kompatibel sein. Das nachfolgende Bild zeigt den Motorola-Geber, der bei Elektronikversendern knapp 30 Euro kostet. Obwohl er 6 Anschlußpins hat, werden nur 3 benötigt. Das Verbinden mit dem MSG ist daher nur eine kleine 'Bastelei'.

Motorola MPX4250AP
Teilenummer Bezeichnung Preis (2011)
038 906 051 Drucksensensor (mit Temperaturgeber)
für FIN 70-X-250001 bis 70-1-200000 (05/1999 - 04/2001)
ca. 48,50 Euro
038 906 051 B Drucksensensor (mit Temperaturgeber)
ab FIN 70-1-200001 (05/2001)
ca. 48,50 Euro
1J0 973 704 Flachsteckergehäuse ca. 3,20 Euro
000 919 019 E Einzelleitung ca. 3,20 Euro


Störungen

Ein nicht seltenes Problem ist, dass bei T4 bis MJ1999 der Schlauch zum Geber verdreckt. Dieser Dreck (z.B. Motoröl) kann dann bis zu dem Geber im MSG gelangen und zum Ausfall des Gebers führen. Vermeiden kann man das durch den Einbau eines Filters, wie es auf dem Bild von aac-95 zu sehen ist. Er hat dazu in seinem AAC einen kleinen Kraftstofffilter genutzt, der direkt vor der Batterie plaziert ist:

Kraftstofffilter im Schlauch zum MSG


Typische Auswirkungen einer Störung:

  • Blinken der Vorglühkontrolllampe (Anzeige eines Fehlers)
  • Verminderte Leistung, ggf. Notlauf
  • erhöhte Abgaswerte


Typische Ursachen einer Störung:

  • Geber defekt
  • Schlauchleitung zum MSG defekt oder verdreckt (vor 1999)
  • Verkabelung defekt
  • Motorsteuergerät defekt


Signal und Nutzung

Der Geber liefert eine vom gemessenen Druck proportional abhängige Spannung im (theoretischen) Bereich von 0,2 bis 4,9 Volt. 0,2 V entsprechen dabei einem Absolutdruck von 0,2 bar, 4,9 V entsprechen 2,5 bar und bei 1 bar (Standard-Umgebungsdruck) liegt die Ausgangsspanung bei ca. 1,85 V.

Aufgrund dieser Kennlinie lässt sich das Geber-Signal für eine einfache Ladedruckanzeige nutzen: Der Ausgang des Gebers wird hochohmig (damit der Wert für das MSG nur minimal beeinflusst wird) an ein Standard-Voltmeter gelegt, z.B. ein LED-Panelmeter, das es bei allen Elektronikversendern für wenig Geld gibt. Dieses zeigt dann bei entsprechender Beschaltung den auf den Normaldruck bezogenen, relativen Ladedruck an.
Nachteil dieser Billiglösung ist, dass keine (automatische) Anpassung an den Umgebungsdruck erfolgt. Je mehr also der Umgebungsdruck von 1 bar abweicht (z.B. im Gebirge), desto unzuverlässiger ist die Anzeige.

Mit etwas mehr Aufwand lässt sich aber eine zuverlässige digitale Ladedruckanzeige aufbauen. Siehe Ladedruck (Anzeige).