Anheben des Fahrzeugs

Aus T4-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Das Aufbocken/Anheben des Fahrzeugs ist erforderlich, um Arbeitsraum unter dem Fahrzeug zu erhalten und/oder Komponenten (z.B. Radaufhängung) zu entlasten. Dabei bestimmt im Wesentlichen die durchzuführende Arbeit die Methode.

Sicherheitshinweise

Für ein sicheres Arbeiten sind nachfolgende Sicherheitshinweise unbedingt zu befolgen:

  • Das aktuelle Fahrzeuggewicht bzw. die entsprechende Achslast darf die zulässige Tragfähigkeit der Hebe-/Aufbockeinrichtung nicht überschreiten.
  • Für den T4 sind grundsätzlich Zweisäulen- oder Zweistempelhebebühnen zu nutzen. Im Ausnahmefall kann für unbeladene T4 mit kurzem Radstand eine Einstempelhebebühne genutzt werden.
  • Hebeeinrichtungen dürfen nur an den zugelassenen Aufnahmepunkte angesetzt werden, um Beschädigungen oder ein Abkippen des Fahrzeugs zu verhindern.
  • Um Beschädigungen der Aufnahmepunkte am Fahrzeug zu vermeiden, sind geeignete Gummi- oder Holzzwischenlagen zwischen Hebeeinrichtung und Fahrzeug zu verwenden.
Richtig
Falsch
  • Wird unter dem Fahrzeug gearbeitet, muss es mit geeigneten Unterstellböcken sicher abgestützt werden; gilt natürlich nicht für die Nutzung von Hebebühnen.
  • Bei angehobenem Fahrzeug grundsätzlich nicht den Motor anlassen.
  • Bei Nutzung von Auffahrrampen/-keilen und Wagenhebern das Fahrzeug vor dem Wegrollen sichern. Dazu z.B. Hemmschuhe (Radschuhe) an auf dem Boden stehenden Rädern nutzen sowie, wenn die durchzuführenden Arbeiten dies zulassen, Gang einlegen und Handbremse anziehen.


Auffahrrampe

Muss kein Rad abgenommen werden, bieten sich für kleinere Arbeiten unter dem Fahrzeug Auffahrrampen oder Auffahrkeile an. Letztere heben die betreffende Achse um bis zu 10 cm an, Erstgenannte je nach Ausführung bis zu 30 cm. Typische Auffahrkeile aus dem Campingbedarf (auch Ausgleichskeil genannt) sind völlig ausreichend, um z.B. die Motorwanne zu demontieren.

Auffahrkeil 9 cm

Die Rampen/Keile müssen natürlich eine ausreichende Tragfähigkeit besitzen. Solche mit einer Tragfähigkeit von unter 2 Tonnen sollten beim T4 nicht zum Einsatz kommen.

Auffahrrampe im Einsatz
Auffahrkeil im Einsatz
Auffahrkeil im Einsatz


Heber

Der T4 besitzt insgesamt 5 von VW zugelassene Aufnahmepunkte für Heber/Hebeeinrichtungen pro Seite. Die Nutzung anderer Aufnahmepunkte, wie z.B. an der Motorwanne, am Getriebe, an den Achsen oder an Unterholmen, kann schwerwiegende Beschädigungen des Fahrzeugs zur Folge haben.


Bordwagenheber

Die Aufnahmepunkte für den Wagenheber aus dem Bordwerkzeugsatz finden sich unmittelbar hinter bzw. vor den Rädern. Durch rechteckige Vertiefungen in der Karosserie sind verstärkte Stege am Unterholm markiert, an die der Wagenheber angesetzt werden kann.

Aufnahmepunkt für Bordwagenheber

Bei der Nutzung des Wagenhebers darauf achten, dass der Steg sauber in die Vertiefung an der Wagenheberaufnahme greift, und dass der Wagenheberfuss parallel zum Boden aufgesetzt wird.

Bordwagenheber
Bordwagenheber im Einsatz
Bordwagenheber richtig am Steg angesetzt

Grundsätzlich kann man den T4, z.B. für einen Radwechsel, an diesen Stellen anheben (nur mit dem Bordwagenheber!). Empfehlenswert ist dies jedoch nicht, weil der Steg dabei gestaucht und der Lack beschädigt wird. Diese Methode sollte daher nur im Notfall genutzt werden. Zumindest hinten kann man aber auch auf Lagerbock für den Schräglenker ausweichen:

Alternativer Aufnahmepunkt für Bordwagenheber


Hebebühne und Werkstattwagenheber

Hebebühnen bzw. richtige Werkstattwagenheber sind an den nachfolgenden Punkten anzusetzen.

Vorne

Am vorderen Querträger. Beim Aufbocken sollte die gesamte Auflagefläche genutzt werden, weil sonst der Querträger beschädigt werden kann. Dem entsprechend ganzflächig Holz oder Gummi zwischen Wagenheber und Querträger legen.

Lage des Querträgers
Querträger


Hinten

Am Lagerbock für den Schräglenker. Beim Aufbocken sollte die gesamte Auflagefläche genutzt werden und nicht nur eine Kante des U-förmigen Lagerbocks. Dem entsprechend ganzflächig Holz oder Gummi zwischen Wagenheber und Lagerbock legen.

Lage des Lagerbocks
Lagerbock

Alternativ am Verstärkungsblech des Längsträgers. Gedacht ist dieser Aufnahmepunkt für die Nutzung mit einer Einstempelbühne, die grundsätzlich nur bei unbeladenen T4 mit kurzem Radstand zu nutzen ist.

Lage des Verstärkungsblechs
Verstärkungsblech


Aggregateträger

Nicht in VW-Reparaturleitfäden dokumentiert und von VW eigentlich nicht zugelassen ist die Nutzung des Aggregateträgers zum Anheben des gesamten Vorderwagens. Diese Methode hat sich aber durchaus für den Zweck bewährt, den Vorderwagen kurz anzuheben, um Unterstellböcke links und rechts anzubringen. Sind diese in Position, ist der Aggregateträger wieder zu entlasten.

Für Arbeiten aufgebockter T4

Nachteil dieses Aufnahmepunktes ist, dass zunächst die Motorwanne abgebaut werden muss, und dass der Vorderwagen etwas angehoben werden muss, um den (Rangier-)Wagenheber in Position zu bringen. Für beides bieten sich Auffahrkeile/Auffahrrampen an. Wenn die Motorwanne aber sowieso abgenommen werden muss, hat man den Vorderwagen auf diese Art und Weise in kurzer Zeit in 'Arbeitsposition'.

Wichtig ist dabei, dass der Aggregateträger nicht punktuell durch den Wagenheber belastet wird. Deswegen ist ein stabiles Kantholz zu nutzen, das die Hebekraft auf den gesamten Aggregateträger verteilt.

Kantholz auf Rangerwagenheber
Kantholz unter Aggregateträger


Unterstellbock

Es sind dieselben Aufnahmepunkte (außer Aggregateträger) wie für Hebebühnen/Werkstattwagenheber zu nutzen. Dabei immer ganzflächig Holz oder Gummi zwischen Aufnahmepunkt und Unterstellbock legen.

Holz zwischen Aufnahmepunkt und Unterstellbock