Koppelstange: Unterschied zwischen den Versionen

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== Funktion ==
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Die '''Koppelstange''' (auch '''Pendelstütze''' oder '''Stabilisatorstütze''') verbindet beim T4 den [[Stabilisator]] an der [[Vorderachse]] mit dem unteren [[Achslenker]]. Sie überträgt Kräfte beim Ein- und Ausfedern eines Rades und stabilisiert damit das Fahrverhalten des Fahrzeuges bei Fahrbahnunebenheiten.<br/>Die Verbindungen der Koppelstange zum [[Achslenker]] und zum [[Stabilisator]] werden durch Gummi-/Gummi-Metall-Lager realisiert.  
Die '''Koppelstange''' (auch '''Pendelstütze''' oder '''Stabilisatorstütze''') verbindet beim T4 den [[Stabilisator]] an der [[Vorderachse]] mit dem unteren [[Achslenker]]. Sie überträgt Kräfte beim Ein- und Ausfedern eines Rades und stabilisiert damit das Fahrverhalten des Fahrzeuges bei Fahrbahnunebenheiten.<br/>Die Verbindungen der Koppelstange zum [[Achslenker]] und zum [[Stabilisator]] werden durch Gummi-/Gummi-Metall-Lager realisiert.  
 
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== Einbauort ==
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Die Koppelstange ist bei allen T4 nur an der [[Vorderachse]] verbaut. Abhängig von der Stärke des [[Stabilisator]]s ist sie oben nur auf den [[Stabilisator]] geschoben (23 mm-[[Stabilisator]]) oder mit diesem verschraubt (27 mm-[[Stabilisator]]). Unten ist sie mit einer Schraube, die auch der Befestigung des [[Stoßdämpfer]]s dient, am [[Achslenker]] befestigt.  
Die Koppelstange ist bei allen T4 nur an der [[Vorderachse]] verbaut. Abhängig von der Stärke des [[Stabilisator]]s ist sie oben nur auf den [[Stabilisator]] geschoben (23 mm-[[Stabilisator]]) oder mit diesem verschraubt (27 mm-[[Stabilisator]]). Unten ist sie mit einer Schraube, die auch der Befestigung des [[Stoßdämpfer]]s dient, am [[Achslenker]] befestigt.  
[[Bild:Fahrwerk_Vorderachse_Koppelstange_Einbauort_23mm.jpg|thumb|none|400px|Einbauort Koppelstange (23mm-Stabilisator)]]
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== Teilenummern ==
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Anmerkung: das untere Gummimetalllager ist kein Ersatzteil. Ist es defekt, muss die komplette Koppelstange ersetzt werden.
Anmerkung: das untere Gummimetalllager ist kein Ersatzteil; ist es defekt, muss die komplette Koppelstange ersetzt werden. Ggf. ist es aber mittlerweile im freien Teilehandel verfügbar.
 
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== Betrieb und Probleme ==
== Betrieb und Probleme ==
Die Gummilager sind Verschleißteile, die bei größeren Laufleistungen (z.B. > 200.000 km) durchaus mal zu wechseln sind. Verschlissene Lager machen sich durch erhöhtes Spiel (ggf. mit Montiereisen prüfen) und Klapper-/Knackgeräusche bemerkbar.
Die Gummilager sind Verschleißteile, die bei größeren Laufleistungen (z.B. > 200.000 km) durchaus mal zu wechseln sind. Verschlissene Lager machen sich durch erhöhtes Spiel (ggf. mit Montiereisen prüfen) und Klapper-/Knackgeräusche bemerkbar.


Beim 27mm-[[Stabilisator]] muss dann die komplette Koppelstange gewechselt werden. Beim 23mm-[[Stabilisator]] kann dagegen das obere Gummilager gewechselt werden, wenn dies verschlissen ist.
Beim 27mm-[[Stabilisator]] muss dann die komplette Koppelstange gewechselt werden. Beim 23mm-[[Stabilisator]] kann dagegen das obere Gummilager gewechselt werden, wenn dies verschlissen ist.
 
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== Ausbau ==
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'''Hinweise:'''
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* Nach dem Einbau kontrollieren, dass sich der Gummibalg oben nicht verdrillt hat (nur beim 27 mm-[[Stabilisator]]).
* Nach dem Einbau kontrollieren, dass sich der Gummibalg oben nicht verdrillt hat (nur beim 27 mm-[[Stabilisator]]).
* Das Aufschieben der Koppelstange kann unter Umständen eine ziemlich mühsame Angelegenheit sein. Hier kann man sich - wie im Beispiel von Frank (Nickname: Verdunster) - mit einem Wagenheber helfen: [[Bild:Fahrwerk_Vorderachse_Koppelstange_Aufpressen_Wagenheber.jpg|thumb|none|400px|Aufpressen der Koppelstange mit einem Wagenheber]]Eine andere Methode, wie sie Kurti nutzt: eine Stange als Hebel von vorne 'einzufädeln' und am Radlagergehäuse (unter dem Spurstangenkopf, z.B. mit Holzklotz geschützt) ansetzen; dann die Koppelstange aufpressen:[[Bild:Fahrwerk_Vorderachse_Koppelstange_Aufpressen_Kurti.jpg|thumb|none|400px|Aufpressen der Koppelstange nach Kurti]]
* Das Aufschieben der Koppelstange kann unter Umständen eine ziemlich mühsame Angelegenheit sein. Hier kann man sich - wie im Beispiel von Frank (Nickname: Verdunster) - mit einem Wagenheber helfen: [[Bild:Fahrwerk_Vorderachse_Koppelstange_Aufpressen_Wagenheber.jpg|thumb|none|400px|Aufpressen der Koppelstange mit einem Wagenheber]]Eine andere Methode, wie sie Kurti nutzt: eine Stange als Hebel von vorne 'einzufädeln' und am Radlagergehäuse (unter dem Spurstangenkopf, z.B. mit Holzklotz geschützt) ansetzen; dann die Koppelstange aufpressen:[[Bild:Fahrwerk_Vorderachse_Koppelstange_Aufpressen_Kurti.jpg|thumb|none|400px|Aufpressen der Koppelstange nach Kurti]]
 
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'''Werkzeuge:'''
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* Montierhebel oder ähnliches Werkzeug zu Abdrücken (23 mm-[[Stabilisator]])
* Montierhebel oder ähnliches Werkzeug zu Abdrücken (23 mm-[[Stabilisator]])
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* Schraubenschlüssel für Sechskantschraube M14 )
* Schraubenschlüssel für Sechskantschraube M14 )
* Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 160 Nm   
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# Ggf. [[Rad|Rad abbauen]].
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### Zum anderen habe ich mit dem Draht ein U mit Augen an den Enden gebogen (und verschweißt, weil sich's sonst aufbiegt) und auf diese Schraube gefädelt. Jetzt kann man mit dem selben Hebel die Stabistütze auch wieder aufdrücken. Die 30x30er Alustange war ca. 80cm lang - aber Kraft braucht man trotzdem. Das Gummi und das Stabi-Ende mit Gleitmittel behandeln![[Bild:Fahrwerk_Vorderachse_Koppelstange_aufdruecken.jpg|thumb|none|350px|Lager aufdrücken]]
### Zum anderen habe ich mit dem Draht ein U mit Augen an den Enden gebogen (und verschweißt, weil sich's sonst aufbiegt) und auf diese Schraube gefädelt. Jetzt kann man mit dem selben Hebel die Stabistütze auch wieder aufdrücken. Die 30x30er Alustange war ca. 80cm lang - aber Kraft braucht man trotzdem. Das Gummi und das Stabi-Ende mit Gleitmittel behandeln![[Bild:Fahrwerk_Vorderachse_Koppelstange_aufdruecken.jpg|thumb|none|350px|Lager aufdrücken]]
# Untere Befestigungsmutter des Stoßdämpfers lösen (Sechskant M14, 160 Nm) und herausdrehen. [[Bild:Fahrwerk_Stossdaempfer_Ausbau_vorne_Befestigung_unten.jpg|thumb|none|250px|Untere Befestigung]]
# Untere Befestigungsmutter des Stoßdämpfers lösen (Sechskant M14, 160 Nm) und herausdrehen. [[Bild:Fahrwerk_Stossdaempfer_Ausbau_vorne_Befestigung_unten.jpg|thumb|none|250px|Untere Befestigung]]
# Koppelstange entnehmen und ggf. Gummilager tauschen (oben und unten beim 23 mm-[[Stabilisator]], unten beim 27 mm-[[Stabilisator]]).
# Koppelstange entnehmen und ggf. Gummilager tauschen (oben und unten beim 23 mm-[[Stabilisator]], unten beim 27 mm-[[Stabilisator]]), wenn als Ersatzteil (siehe oben) verfügbar.
## Oben Gummilager mit einem Schraubenzieher heraushebeln.
## Oben Gummilager mit einem Schraubenzieher heraushebeln.
## Unten zunächst die Metallbuchse ausdrücken und dann das Gummilager mit einem Schraubenzieher heraushebeln.
## Unten zunächst die Metallbuchse ausdrücken und dann das Gummilager mit einem Schraubenzieher heraushebeln.
 
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'''Wiederherstellung:'''
'''Wiederherstellung:'''
* O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
* O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.

Version vom 22. Oktober 2014, 21:17 Uhr

Koppelstange (großer Stabilisator)

Funktion

Die Koppelstange (auch Pendelstütze oder Stabilisatorstütze) verbindet beim T4 den Stabilisator an der Vorderachse mit dem unteren Achslenker. Sie überträgt Kräfte beim Ein- und Ausfedern eines Rades und stabilisiert damit das Fahrverhalten des Fahrzeuges bei Fahrbahnunebenheiten.
Die Verbindungen der Koppelstange zum Achslenker und zum Stabilisator werden durch Gummi-/Gummi-Metall-Lager realisiert.

Einbauort

Die Koppelstange ist bei allen T4 nur an der Vorderachse verbaut. Abhängig von der Stärke des Stabilisators ist sie oben nur auf den Stabilisator geschoben (23 mm-Stabilisator) oder mit diesem verschraubt (27 mm-Stabilisator). Unten ist sie mit einer Schraube, die auch der Befestigung des Stoßdämpfers dient, am Achslenker befestigt.

Einbauort Koppelstange (23mm-Stabilisator)


Teilenummern

Teilenummer Bezeichnung Preis (2011)
7D0 411 049 Stabilisatorstütze (23 mm) ca. 47 Euro
701 411 049 B Stabilisatorstütze (27 mm) ca. 87 Euro
7D0 411 045 Gummilager oben (23mm-Stabilisator) ca. 4,70 Euro


Anmerkung: das untere Gummimetalllager ist kein Ersatzteil; ist es defekt, muss die komplette Koppelstange ersetzt werden. Ggf. ist es aber mittlerweile im freien Teilehandel verfügbar.

Betrieb und Probleme

Die Gummilager sind Verschleißteile, die bei größeren Laufleistungen (z.B. > 200.000 km) durchaus mal zu wechseln sind. Verschlissene Lager machen sich durch erhöhtes Spiel (ggf. mit Montiereisen prüfen) und Klapper-/Knackgeräusche bemerkbar.

Beim 27mm-Stabilisator muss dann die komplette Koppelstange gewechselt werden. Beim 23mm-Stabilisator kann dagegen das obere Gummilager gewechselt werden, wenn dies verschlissen ist.

Ausbau

Hinweise:

  • Das Rad muss nicht zwangsläufig abgebaut werden. Der Abbau erleichtert aber die Arbeit.
  • Teile vor der Montage/Demontage mit Gleitmittel (z.B. Schmierseife) einstreichen.
  • Erschwert wird die Demontage/Montage durch eine Nut im Stabilisator, wie das Bild von RalphCC zeigt:
  • Nach dem Einbau kontrollieren, dass sich der Gummibalg oben nicht verdrillt hat (nur beim 27 mm-Stabilisator).
  • Das Aufschieben der Koppelstange kann unter Umständen eine ziemlich mühsame Angelegenheit sein. Hier kann man sich - wie im Beispiel von Frank (Nickname: Verdunster) - mit einem Wagenheber helfen:
    Aufpressen der Koppelstange mit einem Wagenheber
    Eine andere Methode, wie sie Kurti nutzt: eine Stange als Hebel von vorne 'einzufädeln' und am Radlagergehäuse (unter dem Spurstangenkopf, z.B. mit Holzklotz geschützt) ansetzen; dann die Koppelstange aufpressen:
    Aufpressen der Koppelstange nach Kurti


Werkzeuge:

  • Montierhebel oder ähnliches Werkzeug zu Abdrücken (23 mm-Stabilisator)
  • Offener Schraubenschlüssel SW?? (27 mm-Stabilisator)
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 100 Nm (27 mm-Stabilisator)
  • Schraubenschlüssel für Sechskantschraube M14 )
  • Drehmomentschlüssel für o.a. Einsatz bis 160 Nm


Arbeitsschritte:

  1. Ggf. Rad abbauen.
  2. Fahrzeug anheben, um Drehstabfeder und Dämpfer zu entlasten. Bei abmontiertem Rad ggf. Querlenker abstützen und Fahrzeug wieder etwas ablassen, um den Stoßdämpfer 'spannungsfrei' zu haben.
    Entlastete Vorderradaufhängung
  3. Koppelstange vom Stabilisator abbauen.
    1. Beim 27 mm-Stabilisator diese mit dem Schraubenschlüssel abschrauben.
    2. Beim 23 mm-Stabilisator diese 'einfach' mit dem Montiereisen vom Stabilisator abdrücken.
      Oben abdrücken
    3. Dies kann auch, wie von RalphCC durchgeführt, wie folgt gemacht werden:
      1. Radlagergehäuse leicht anheben und die untere Befestigungsmutter des Stoßdämpfers/der Koppelstange lösen (Sechskant M14, 160 Nm) und etwas heraus ziehen.
        Rad entlasten und Befestigungsschraube lösen
        Im Wesentlichen spielt diese lange Schraube für Stabistütze und Stoßdämpfer die wichtige Rolle. Die Schraube macht das locker mit, ohne zu verbiegen.
      2. Zum einen kann man hier einen Hebel ansetzen um die Stabistütze abzuziehen. Dazu sollte man aber die andere Stabistützenseite fixieren, sonst klappts nicht. Hier hab ichs mit einem fetten Schweißdraht gemacht (D= 3-4mm) - Ein stabiles Nylonseil sollte aber auch reichen.
        Hebel ansetzen
      3. Zum anderen habe ich mit dem Draht ein U mit Augen an den Enden gebogen (und verschweißt, weil sich's sonst aufbiegt) und auf diese Schraube gefädelt. Jetzt kann man mit dem selben Hebel die Stabistütze auch wieder aufdrücken. Die 30x30er Alustange war ca. 80cm lang - aber Kraft braucht man trotzdem. Das Gummi und das Stabi-Ende mit Gleitmittel behandeln!
        Lager aufdrücken
  4. Untere Befestigungsmutter des Stoßdämpfers lösen (Sechskant M14, 160 Nm) und herausdrehen.
    Untere Befestigung
  5. Koppelstange entnehmen und ggf. Gummilager tauschen (oben und unten beim 23 mm-Stabilisator, unten beim 27 mm-Stabilisator), wenn als Ersatzteil (siehe oben) verfügbar.
    1. Oben Gummilager mit einem Schraubenzieher heraushebeln.
    2. Unten zunächst die Metallbuchse ausdrücken und dann das Gummilager mit einem Schraubenzieher heraushebeln.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Auf die korrekten Anzugsmomente achten:
    • Koppelstange oben: 100 Nm
    • Koppelstange/Stoßdämpfer unten: 160 Nm