Leuchtweitenregulierung

Aus T4-Wiki
(Weitergeleitet von V48)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Symbol für Leuchtweitenregulierung

Unter Leuchtweitenregulierung (LWR) versteht man die Korrektur des Lichtkegels eines Scheinwerfers in Abhängigkeit vom Nickwinkel (auch Längsneigung genannt) eines Kraftfahrzeugs. Ziel ist es, dem Fahrer immer die optimale Ausleuchtung der Straße zu bieten unter gleichzeitiger Vermeidung der Blendung vorausfahrender oder entgegenkommender Verkehrsteilnehmer. (Quellenangabe)


Ausstattung/Umfang

Theoretisch sollte aufgrund der gesetzlichen Regelungen zur Leuchtweitenregulierung (Neuwagenpflicht in Deutschland seit 01.01.1990) jeder in Deutschland erstzugelassene T4 eine Leuchtweitenregulierung besitzen. Ab Werk wurde dabei ausschließlich eine manuelle LWR verbaut. Zumindest jüngere T4 sollten dann die Ausstattungsnummer 8Q1 haben. Eine automatische LWR kam nur zum Einsatz, wenn der T4 über das Service-Center Spezialausstattung in Hannover mit Xenon-Scheinwerfer ausgestattet wurde (z.B. Business).

Die manuelle Leuchtweitenregulierung besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Einsteller E102, der mit dem Lichtschalter zusammengefasst ist,
  • Stellmotoren V48 und V49,
  • Aufnahme und ggf. Stellhebel an den Scheinwerfern.



Funktion

Über den Einsteller E102 wird ein elektrischer Stellmotor angesteuert, der entweder über einen Stellhebel (kurzer Vorderwagen) oder eine Stellachse (langer Vorderwagen) die Neigung des Scheinwerfer-Reflektors verändert. Beim langen Vorderwagen funktioniert die Leuchtweitenregulierung unabhängig von der mechanischen (Grund-)Einstellung der Scheinwerfer. Beim KV ist der Stellhebel mit der Höheneinstellschraube 'gekoppelt'.

Zumindest der Einsteller ab MJ1996 ist gerastet, sodass insgesamt 5 Stufen direkt angewählt werden können.
Die Einstellung der Leuchtweite ist nur möglich, wenn das Abblendlicht ein- und das Fernlicht ausgeschaltet ist, weil die Elektrik der LWR über Kl.56b mit Spannung versorgt wird.

Einbauort

Die Stellmotoren sind jeweils links oder rechts in das Gehäuse des Scheinwerfers gesteckt und durch Drehen verriegelt.


Schaltbild und Anschluss

bis Modelljahr 1995

Einsteller und Stellmotoren werden über Kl.56b (Abblendlicht) mit Spannung versorgt. Die Stellmotoren können daher die Leuchtweite nur dann verstellen, wenn das Abblendlicht ein- und das Fernlicht ausgeschaltet ist; Kl.56b ist ja bei der Verkabelung ab Werk spannungslos, wenn das Fernlicht über den Schalter E4 (Handabblendung und Lichthupe) eingeschaltet ist.

Schaltbild bis MJ1995

Die Stellmotoren sind über die Sicherungen der jeweiligen Scheinwerfer abgesichert, der Einsteller über die Sicherung S1 des linken Scheinwerfers.

ab Modelljahr 1996

Abgesehen vom Masse-Anschluss (Kl.31) der Komponenten sowie der leicht unterschiedlichen Nutzung der Mehrfachstecker der Zentralelektrik gibt es bezüglich der Elektrik und der Funktion keine Unterschiede zur Ausführung bis MJ1995.

Schaltbild ab MJ1996

Teilenummern

Teilenummer Bezeichnung Preis (2007)
165 941 295 Stellmotor (KV) ca. 76,50 Euro
701 941 141 Stellhebel (KV) ca. 4,10 Euro
443 941 323 Dichtring für Stellmotor (KV und LV) ca. 1,50 Euro
1H0 941 295 E Stellmotor (LV) bis 08/2000 ca. 59,70 Euro
7D0 941 295 Stellmotor (LV) ab 09/2000 ca. 59,70 Euro
3A0 941 141 Einstellschraube für Stellmotor (LV) ca. 1,10 Euro


Eigendiagnose, Prüfung und Störungen

Eigendiagnose

Die Komponenten der Leuchtweitenregulierung sind nicht diagnosefähig.


Prüfung

Die Prüfung erfolgt bei eingeschaltetem Abblendlicht (Zündung an) und ausgeschaltetem Fernlicht durch Beobachtung des Lichtkegels des Scheinwerfers während der Betätigung des Einsteller E102.


Störungen

Typische Auswirkungen einer Störung:

  • Leuchtweite läßt sich nicht einstellen.


Typische Ursachen einer Störung:

  • Stellmotor defekt
  • Verkabelung defekt (Kurzschluss, Unterbrechung)


Ein-/Ausbau

Hinweise:

  • Vor Arbeiten an der elektrischen Anlage Batterie abklemmen (Massekabel).
  • Grundsätzlich muss der Scheinwerfer vorher ausgebaut werden. Beim langen Vorderwagen steht aber zumindest auf der linken Seite ausreichend Arbeitsraum für eine Demontage des Stellmotors bei eingebautem Scheinwerfer zur Verfügung. Bei ausgebautem Scheinwerfer geht es allerdings einfacher von der Hand.
  • Darauf achten, dass die Innenseite des Reflektors nur mit sauberen und fettfreien Fingern berührt wird.
  • Nach den Arbeiten die Scheinwerfereinstellung überprüfen und die Scheinwerfer ggf. neu einstellen.


Werkzeug:

  • Schraubenschlüssel/Nuss für Sechskantschraube SW? (nur KV)


Arbeitsschritte:

  1. Scheinwerfer ausbauen.
  2. Steckverbindung am Stellmotor abnehmen.
  3. 2-Faden-Birne für Abblendlicht und Fernlicht ausbauen, damit man am Reflektor gegenhalten kann.
  4. Stellmotor beim langen Vorderwagen ausbauen.
    1. Stellmotor greifen und durch Rechtsdrehung (linker Scheinwerfer) bzw. Linksdrehung (rechter Scheinwerfer) um ca. 45 Grad entriegeln. Dazu ist ein durchaus nennenswerter Kraftaufwand erforderlich.
    2. Am Reflektor gegenhalten und den Stellmotor mit einem kräftigen Zug aus der Verrastung am Reflektor ziehen.
  5. Stellmotor beim kurzen Vorderwagen ausbauen.
    1. Höhenverstellschraube herausdrehen.
    2. Sechskantschraube für die Befestigung der Stellachse am Stellmotor von vorne herausdrehen und Stellachse entnehmen.
    3. Stellmotor greifen und durch Rechtsdrehung (rechter Scheinwerfer) bzw. Linksdrehung (linker Scheinwerfer) um ca. 45 Grad entriegeln. Dazu ist ein durchaus nennenswerter Kraftaufwand erforderlich.
    4. Am Reflektor gegenhalten und den Stellmotor mit einem kräftigen Zug aus der Verrastung am Reflektor ziehen.


Wiederherstellung:

  • O.a. Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge.
  • Scheinwerfereinstellung prüfen.

Quellenangabe

Artikel Leuchtweitenregulierung. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 28. September 2007, 08:11 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leuchtweitenregulierung&oldid=37214969 (Abgerufen: 30. September 2007, 08:03 UTC)